Wenn ein Mieter auszieht, beginnt bei mir der Countdown: Ich habe in der Regel zwei bis vier Wochen Zeit, um die Wohnung wieder in einen guten Zustand zu bringen. Ich will keine Luxusmodernisierung – aber ein gepflegter und frisch renovierter Eindruck sorgt für schnellere Vermietung, bessere Mieter und einen angemessenen Mietpreis.
Ich habe mir dafür einen klaren Ablauf entwickelt, der inzwischen fast schon wie ein Uhrwerk funktioniert. Heute gebe ich dir meinen ganz persönlichen Fahrplan.
1. Übergabe mit Checkliste
Am Tag des Auszugs bin ich mit einer Checkliste und einem Tablet vor Ort. Ich dokumentiere:
- Zustand von Wänden, Böden, Türen, Küche, Bad
- Sauberkeit
- Offensichtliche Schäden
- Funktion von Steckdosen, Lichtschaltern, Wasserhähnen etc.
Ich mache direkt Fotos – für die eigenen Unterlagen und zur Absicherung bei späteren Diskussionen.
Wichtig: Ich notiere mir gleich, was ich selbst erledigen kann – und was ich abgeben muss.
2. Was ich selbst übernehme (wenn Zeit ist)
Wenn ich es einrichten kann, mache ich kleinere Arbeiten selbst:
- Wände streichen, besonders bei Nikotin oder intensiven Wandfarben
- Silikonfugen erneuern (Küche, Bad) – sieht gleich viel frischer aus
- Lampen installieren, wenn sie fehlen
- Reinigungsarbeiten (z. B. Böden wischen, Fenster putzen)
Ich schaffe das in der Regel in zwei bis drei Tagen, wenn ich mich konzentriere. Dazu brauche ich aber gute Vorbereitung und Material auf Lager (Farbe, Rollen, Fugenkratzer, Reinigungsmittel).
3. Wann ich Profis beauftrage
Bei diesen Arbeiten ziehe ich Fachbetriebe oder Handwerker hinzu:
- Bodenbeläge erneuern (Laminat, PVC, Teppich)
- Elektrik prüfen und reparieren
- Sanitärreparaturen, z. B. WC-Spülung, Armaturen
- Schimmelbeseitigung, wenn’s irgendwo kritisch wird
Ich habe mir inzwischen ein kleines Netzwerk aufgebaut: ein Maler, ein Elektriker und ein Allrounder, die ich schnell erreichen kann. Gute Beziehungen zahlen sich hier aus – sie kommen auch mal spontan rein, wenn’s klemmt.
4. Kosten im Blick behalten
Ich plane für die Übergangszeit immer ein kleines Budget ein:
- 500 bis 1.000 Euro bei einfachen Maßnahmen (Streichen, Fugen, Reinigung)
- 1.500 bis 3.000 Euro, wenn Bodenbeläge neu müssen oder das Bad betroffen ist
Das klingt erstmal viel, aber ich sehe es als Investition in eine gute Anschlussvermietung. Eine renovierte Wohnung mit neutralem Farbkonzept und sauberem Zustand bringt:
- Höhere Nachfrage
- Weniger Diskussion bei der Besichtigung
- Geringeres Risiko, dass mir die Wohnung „stehen bleibt“
Ich kommuniziere übrigens im Inserat ganz offen, ob renoviert wurde oder ob „die Wohnung wie gesehen“ übergeben wird. Ehrlichkeit spart Zeit.
5. Übergabe an neue Mieter – so setze ich den Schlusspunkt
Vor dem Einzug des neuen Mieters gehe ich nochmal durch:
- Funktioniert alles?
- Ist die Wohnung sauber?
- Ist der Zählerstand notiert?
- Sind Schlüssel vollständig?
Ich dokumentiere auch die Anzahl und Art der Schlüssel, übergebe schriftlich und mache ein Übergabeprotokoll. Wenn ich mit Makler arbeite, kläre ich, wer die Übergabe übernimmt. Ich mache es aber oft selbst – das sorgt für direkten Kontakt und einen positiven Start.
Gute Vorbereitung spart Geld, Zeit und Nerven
Renovieren zwischen zwei Mietern ist kein Spaß, aber es lohnt sich. Ich weiß: Jede Stunde Arbeit, die ich da investiere, bringt später weniger Stress, zuverlässigere Mieter und langfristig bessere Rendite.
Das Wichtigste dabei:
- Checkliste bei Auszug
- Klare Trennung: Was mache ich selbst, was der Handwerker?
- Fristgerechte Durchführung
- Saubere Dokumentation
Im nächsten Artikel erzähle ich dir vielleicht, wie ich eine Eigenbedarfskündigung vorbereitet habe – inklusive Kommunikation, Fristen und rechtlicher Absicherung.