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Zinsbindung beim Immobilienkredit: 10, 15 oder 20 Jahre – was ich gewählt habe und warum

Wenn du einen Immobilienkredit aufnimmst, wirst du ziemlich schnell über die Frage stolpern:
Wie lange soll der Zinssatz festgeschrieben sein?
Die sogenannte Zinsbindung entscheidet mit darüber, wie hoch deine monatliche Rate ist, wie planbar dein Kredit wird – und ob du später eine teure Überraschung erlebst.
Ich hab mich intensiv mit den verschiedenen Zinsbindungsstrategien beschäftigt – und zeige dir in diesem Artikel, wie ich meine Entscheidung getroffen habe (Spoiler: Ich hab’s nicht bereut).


Was bedeutet Zinsbindung überhaupt?

Bei einem klassischen Annuitätendarlehen wird der Zinssatz für eine bestimmte Zeit fest vereinbart – das können 5, 10, 15, 20 oder sogar 30 Jahre sein.
Innerhalb dieser Zeit bleibt dein Zinssatz unverändert – du zahlst also immer dieselbe Rate.
Nach Ablauf der Bindung brauchst du eine Anschlussfinanzierung, die dann zu den aktuellen Marktzinsen erfolgt. Und genau das ist der Knackpunkt.


Die 3 typischen Varianten – und ihre Vor- und Nachteile

10 Jahre Zinsbindung

  • Günstigster Zinssatz
  • Flexibilität: Nach 10 Jahren kann man mit 6 Monaten Frist kündigen (§ 489 BGB)
  • Risiko: Wenn die Zinsen steigen, wird die Anschlussfinanzierung deutlich teurer

Meine Meinung: Nur sinnvoll, wenn du genug Puffer hast – oder planst, die Immobilie nach 10 Jahren zu verkaufen


15 Jahre Zinsbindung

  • Etwas höherer Zinssatz als bei 10 Jahren
  • Mehr Planungssicherheit
  • Anschlussfinanzierung noch rechtzeitig planbar

Mein Weg! Ich wollte Sicherheit – aber auch nicht ewig gebunden sein. Für mich war’s der perfekte Kompromiss.


20 Jahre oder mehr

  • Hohe Sicherheit über Jahrzehnte
  • Sehr gut bei langfristiger Familienplanung oder stabiler Einkommenssituation
  • Zinsaufschlag kann deutlich sein (je nach Marktlage)

Für Menschen mit extrem langfristiger Perspektive (z. B. Lebenslange Beamtenstelle, Familienplanung abgeschlossen) absolut sinnvoll. Ich persönlich wollte lieber ein bisschen mehr Flexibilität.


Meine Überlegung damals – ehrlich & pragmatisch

Ich hatte ein Annuitätendarlehen über 270.000 € geplant.
Zinssatz für 10 Jahre: 2,4 %
Zinssatz für 15 Jahre: 2,55 %
Zinssatz für 20 Jahre: 2,75 %

Ich hab gerechnet: Die 15-jährige Variante kostete mich zwar etwa 35 € mehr im Monat – aber sie gab mir 5 Jahre zusätzliche Zinssicherheit.
Das war’s mir wert. Denn wenn ich nach 10 Jahren umfinanzieren müsste und der Zins dann bei 4 % liegt, würde mich das hunderte Euro mehr im Monat kosten.


Der stille Joker: Die 10-Jahres-Regel bei langen Bindungen

Wichtig zu wissen: Selbst bei 15 oder 20 Jahren Zinsbindung kannst du nach 10 Jahren mit 6 Monaten Frist kündigen (ebenfalls § 489 BGB).
Heißt: Du sicherst dich langfristig ab – bist aber trotzdem nicht völlig gefesselt.
Viele kennen diesen Passus nicht – aber er kann extrem wertvoll sein.


Zinsbindung ist kein Glücksspiel – sondern eine strategische Entscheidung

Ob du dich für 10, 15 oder 20 Jahre entscheidest, hängt von deiner Lebensplanung, deiner Risikobereitschaft und deiner finanziellen Stabilität ab.
Ich für meinen Teil hab mit 15 Jahren alles richtig gemacht: Ich hab Sicherheit, aber nicht zu hohe Zinsen. Und ich weiß: Wenn sich meine Lebenssituation ändert, bin ich nach 10 Jahren trotzdem flexibel.
Wenn du überlegst, wie du deine Zinsbindung gestalten sollst – schreib mir gern. Ich helfe dir bei der Einschätzung und rechne dir auch mal ein paar Szenarien durch, wenn du willst.

 

Welche Versicherung brauche ich als Immobilienbesitzer? Die wichtigsten Policen für dein Haus

Ein Haus zu besitzen fühlt sich großartig an – aber es bedeutet auch Verantwortung. Denn was früher noch der Vermieter geregelt hat, liegt jetzt komplett in deiner Hand. Und das schließt auch die Absicherung gegen Schäden, Risiken und rechtliche Streitigkeiten ein.
Ich bin Alex, seit über 20 Jahren Hausbesitzer. Und glaub mir: Ich hab am Anfang auch gedacht, dass man’s mit einer Gebäudeversicherung schon erledigt hat. Falsch gedacht. Erst als die Heizung mal bei minus 12 Grad geplatzt ist – und ein Jahr später ein Handwerker auf der Einfahrt gestürzt ist –, wurde mir klar, wie wichtig die richtigen Versicherungen sind.
In diesem Beitrag zeige ich dir, welche Policen du als Immobilienbesitzer wirklich brauchst, worauf du achten solltest – und wo du dir unnötige Ausgaben sparen kannst.


1. Wohngebäudeversicherung – dein absolutes Muss

Die Wohngebäudeversicherung ist die Basis. Sie schützt dich vor finanziellen Schäden durch:

  • Feuer
  • Leitungswasser
  • Sturm & Hagel
  • Blitzschlag

Optional kannst du weitere Bausteine hinzufügen – zum Beispiel:

  • Elementarschäden (Überschwemmung, Rückstau, Erdbeben)
  • Glasversicherung
  • Photovoltaik-Anlage

Wichtig: Der Versicherungswert muss regelmäßig angepasst werden – Stichwort „Unterversicherung vermeiden“. Sonst bekommst du im Schadensfall nur einen Teil des tatsächlichen Werts ersetzt.


2. Hausratversicherung – oft sinnvoll, aber nicht zwingend

Die Hausratversicherung sichert dein bewegliches Eigentum im Haus – also Möbel, Technik, Kleidung, etc. – gegen:

  • Feuer
  • Einbruchdiebstahl
  • Leitungswasser
  • Sturm & Hagel

Auch Fahrräder, Wertsachen und teure Elektrogeräte lassen sich mitversichern. Besonders wichtig ist die Hausratversicherung bei hochwertiger Einrichtung oder bei exponierten Lagen mit höherem Einbruchrisiko.


3. Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht – oft vergessen, aber wichtig

Wenn du vermietest oder ein unbebautes Grundstück besitzt, brauchst du diese Haftpflichtversicherung. Sie schützt dich, wenn jemand auf deinem Grundstück zu Schaden kommt – z. B. weil der Gehweg nicht geräumt war oder ein Dachziegel herunterfällt.

Wenn du selbst in deinem Haus wohnst, bist du in der Regel über deine private Haftpflichtversicherung abgesichert – aber nur, wenn du keine separaten Wohnungen vermietest oder ein Mehrfamilienhaus besitzt.

Ich habe diese Versicherung damals abgeschlossen, als ich die Einliegerwohnung untervermietet habe – zum Glück. Sie kostet nicht viel, spart aber im Ernstfall fünfstellige Beträge.


4. Bauherrenhaftpflicht – für alle, die umbauen oder sanieren

Wenn du baust, renovierst oder anbauen willst, brauchst du eine Bauherrenhaftpflichtversicherung. Sie schützt dich, falls auf der Baustelle etwas passiert – z. B. ein Passant durch herabfallendes Material verletzt wird.

Viele unterschätzen das Risiko – aber du haftest als Bauherr persönlich, auch wenn du Firmen beauftragst. Die Police kostet oft nur wenige hundert Euro – aber sie schützt vor sehr teuren Schäden.


5. Wohngebäude-Rechtsschutz – optional, aber im Streitfall hilfreich

Nicht zwingend notwendig, aber manchmal Gold wert: Der Rechtsschutz rund ums Haus. Ob Streit mit dem Nachbarn über die Grundstücksgrenze, Probleme mit einem Handwerker oder ein Rechtsstreit wegen Mietrückständen – mit einer entsprechenden Rechtsschutzversicherung kannst du ruhiger schlafen.
Tipp: Achte darauf, ob dein bestehender Rechtsschutzvertrag den Bereich „Immobilien & Eigentum“ bereits abdeckt – nicht alle Policen tun das automatisch.


Gut versichert heißt nicht überversichert

Die richtige Versicherung schützt dein Zuhause – aber sie sollte auch zu deinem Leben passen. Mach dir klar:

  • Was brauchst du wirklich?
  • Was ist schon abgedeckt?
  • Was kannst du im schlimmsten Fall selbst tragen – und was nicht?

Ich persönlich habe für mein Einfamilienhaus heute vier Policen: Wohngebäudeversicherung, Hausrat, Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht und eine Rechtsschutzversicherung mit Immobilienbaustein. Alles zusammen kostet weniger als 800 € im Jahr – gibt mir aber jeden Tag ein gutes Gefühl.

Wenn du dir unsicher bist, welche Versicherungen du brauchst oder ob deine bestehenden Verträge sinnvoll aufgestellt sind – schreib mir gern. Ich helfe dir gern, Licht ins Versicherungsdickicht zu bringen. Klar, ehrlich und ohne Makler-Deutsch.

 

Was tun bei Streit mit Mietern – meine Strategien für klare Kommunikation und saubere Lösungen

Ich hatte am Anfang meiner Vermieterzeit die naive Vorstellung, dass alle Mietverhältnisse harmonisch verlaufen. Die Realität hat mir schnell gezeigt: Auch bei bestem Willen kommt es zu Missverständnissen, Unzufriedenheit und Konflikten.
Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass es nicht darauf ankommt, Streit zu vermeiden – sondern darauf, damit umzugehen. Und genau das habe ich mir über die Jahre strukturiert erarbeitet. Hier mein Vorgehen.


1. Nicht reagieren, sondern strukturiert antworten

Früher habe ich auf Mails oder Anrufe manchmal spontan reagiert – und das war ein Fehler. Heute gilt für mich: Keine vorschnelle Reaktion.
Ich nehme mir bei jeder Eskalation erst einmal 24 Stunden, um:

  • Die Fakten zu prüfen
  • Unterlagen oder den Mietvertrag durchzugehen
  • Emotionen rauszunehmen

Erst danach formuliere ich eine Antwort – klar, sachlich, lösungsorientiert. Keine Vorwürfe, keine Floskeln. Nur: Was ist passiert, was steht im Vertrag, was ist realistisch machbar?


2. Alles schriftlich, alles dokumentiert

Ich telefoniere nur noch im Ausnahmefall mit Mietern – und fasse jedes Gespräch anschließend per E-Mail zusammen.

Beispiel:

Guten Tag Herr/Frau XY,
danke für das Telefonat von heute. Wie besprochen werden Sie den Schaden am Fenster selbst beheben. Sollte dies nicht gelingen, melden Sie sich bitte bis zum 15. Juli, damit ich einen Handwerker beauftragen kann.

Das schützt beide Seiten – und bei späteren Missverständnissen kann ich jederzeit nachvollziehen, was vereinbart wurde.

Auch WhatsApp-Nachrichten sichere ich regelmäßig in ein PDF und speichere sie ab. Nur für den Fall.


3. Mietrecht kennen – nicht googeln, sondern beraten lassen

Ich habe mich zu Beginn viel auf Internetforen verlassen – das war rückblickend riskant. Heute habe ich eine Jahresmitgliedschaft bei Haus & Grund, mit Zugriff auf rechtlich geprüfte Vorlagen und einer Beratungshotline für Mitglieder.

Wenn es um:

  • Betriebskosten
  • Kleinreparaturen
  • Modernisierung
  • Mieterhöhungen
  • oder Kündigung

geht, hole ich mir dort rechtssicheren Rat. Das hat mir schon mehrfach geholfen, Streit gar nicht erst eskalieren zu lassen.


4. Neutral bleiben, auch wenn’s emotional wird

Einmal beschwerte sich ein Mieter, dass er bei der Gartenpflege benachteiligt werde, weil der Nachbar weniger Laub habe. Anfangs habe ich das persönlich genommen. Heute reagiere ich anders:

  • Ich erkenne das Problem an, ohne Schuld zu verteilen
  • Ich bleibe sachlich: „Ich verstehe Ihren Punkt. Lassen Sie uns gemeinsam eine Lösung finden.“
  • Ich biete realistische Optionen an – nicht mehr, nicht weniger

Die Erfahrung zeigt: In 80 Prozent der Fälle beruhigt sich die Lage, wenn man dem Gegenüber zuhört und sachlich bleibt.


5. Wenn nichts hilft: Formale Mahnung – und klare nächste Schritte

In seltenen Fällen hilft alles nichts. Dann greife ich auf mein vorbereitetes System zurück:

  • Schriftliche Abmahnung mit klarer Frist und Angabe der Vertragsverletzung
  • Bei Zahlungsverzug: Mahnung, Frist, ggf. Einschaltung eines Anwalts
  • Bei dauerhaft gestörtem Verhältnis: Prüfung rechtlicher Schritte (z. B. ordentliche Kündigung)

Wichtig ist: Ich kündige nie spontan oder aus Frust. Jede Maßnahme ist dokumentiert, begründet und mit rechtlicher Rückendeckung.


Klarheit, Struktur und Sachlichkeit sind die beste Streitvermeidung

Ich sehe mich als Vermieter nicht als Autoritätsperson, sondern als Verwalter eines Vertragsverhältnisses. Wenn beide Seiten wissen, woran sie sind, gibt es wenig Raum für Eskalation.

Meine Grundregeln:

  • Immer schriftlich, nie emotional
  • Keine Reaktion ohne Vorbereitung
  • Rechtliche Beratung einholen statt Ratgeberartikel lesen
  • Probleme benennen, aber nie persönlich werden

Seit ich danach handle, laufen meine Mietverhältnisse deutlich ruhiger – auch wenn es mal knirscht.

Im nächsten Beitrag zeige ich dir vielleicht, wie ich bei steigenden Betriebskosten die Vorauszahlung rechtssicher anpasse – mit welchen Schreiben, welcher Frist und welchen Reaktionen ich rechne.

Bis bald

 

Die perfekte Finanzierungsmappe: So überzeugst du deine Bank auf den ersten Blick

Wenn du eine Immobilie kaufen willst, ist das Gespräch mit der Bank unumgänglich – aber was viele unterschätzen: Die Bank bewertet nicht nur deine Zahlen, sondern auch deine Vorbereitung.
Ich war selbst überrascht, wie sehr eine gut vorbereitete Mappe den Unterschied macht – bei der Schnelligkeit, der Zusage und sogar beim Zins.
In diesem Artikel zeige ich dir, was in eine perfekte Finanzierungsmappe gehört, wie du sie vorbereitest – und wie du der Bank gleich zeigst: Mit dir macht man gerne Geschäfte.


Warum überhaupt eine Mappe?

Stell dir vor: Eine Bankberaterin sitzt vor dir und hat heute schon drei Termine gehabt. Du kommst rein, hast deine Unterlagen vollständig, ordentlich geordnet, alle Fragen beantwortet – digital oder ausgedruckt.
Glaub mir: Du hebst dich sofort ab.
Denn: Die Bank will keine Detektivarbeit machen – sie will entscheiden. Und je einfacher du ihr das machst, desto besser werden deine Chancen.


Was gehört in eine vollständige Finanzierungsmappe?

Ich liste dir hier mal meine eigene Checkliste auf – die hat mir schon mehrfach zu einer schnellen Zusage verholfen

1. Persönliche Unterlagen

  • Kopie des Personalausweises (Vorder- und Rückseite)
  • Aktuelle SCHUFA-Auskunft (optional, aber macht Eindruck)
  • Selbstauskunft (mit Angaben zu Beruf, Familienstand, Wohnsituation etc.)

2. Einkommensnachweise

  • Letzten 3 Gehaltsabrechnungen (bei Angestellten)
  • Letzter Einkommenssteuerbescheid
  • Bei Selbstständigen: BWA + Steuerbescheide der letzten 2–3 Jahre

3. Vermögensübersicht

  • Kontoauszüge der letzten 2–3 Monate (nicht geschwärzt!)
  • Nachweise über Sparguthaben, Festgeld, Bausparguthaben
  • Angaben zu bestehenden Krediten (z. B. Autofinanzierung)

4. Haushaltsrechnung

  • Einnahmen/Ausgaben-Übersicht: Was bleibt monatlich übrig?
    Ich hab meine damals sogar in Excel gemacht – super übersichtlich.

5. Objektunterlagen

  • Exposé mit Grundriss
  • Lageplan, Flurkarte
  • Energieausweis
  • Fotos vom Objekt
  • Wenn vorhanden: Baubeschreibung, Teilungserklärung, Protokolle der Eigentümerversammlung (bei ETW)

Mein Geheimtipp: Deckblatt + kurze Einleitung

Klingt banal – macht aber Eindruck. Ich hab damals einfach ein Deckblatt erstellt mit:

„Finanzierungsanfrage für den Erwerb der Immobilie in Musterstraße 12, 01234 Musterstadt – eingereicht von Alex M., Stand: Mai 2025“

Und darunter eine kurze Einleitung, z. B.:

„Sehr geehrte Damen und Herren,
anbei übersende ich Ihnen alle relevanten Unterlagen für die Finanzierung des o. g. Objekts. Ich strebe ein Darlehen in Höhe von 290.000 € bei einer Laufzeit von 15 Jahren und einem Anfangszinssatz von 2,5 % an. Ich freue mich auf ein individuelles Angebot.“

Das wirkt strukturiert, professionell – und spart der Bank Zeit.


Digital oder Papier?

Ich persönlich hab beides gemacht.

  • Digital als PDF-Mappe (alle Dokumente ordentlich benannt und in der richtigen Reihenfolge)
  • Optional ausgedruckt in Klarsichtfolie beim Ersttermin

Wichtig: Keine WhatsApp-Fotos von Zetteln, keine wilden Dropbox-Links.
Ein sauberer PDF-Anhang mit dem Namen Finanzierung_Mustermann_2025.pdf wirkt Wunder.


Deine Mappe ist dein erster Eindruck – mach ihn stark

Wenn du willst, dass die Bank dich ernst nimmt, musst du professionell auftreten.
Das heißt nicht, dass du im Anzug antanzen musst – aber dass du deine Zahlen kennst, deine Unterlagen beisammen hast und zeigst: Ich weiß, was ich tue.
Ich hab’s mehrfach erlebt – mit einer ordentlichen Mappe kommt die Zusage schneller, der Ton ist freundlicher, und der Zins kann sogar besser sein. Warum? Weil du der Bank signalisierst: Das hier ist kein Risiko, sondern eine solide Investition.
Wenn du willst, schick ich dir meine aktuelle Vorlage – oder ich helf dir beim Zusammenstellen deiner Finanzierungsunterlagen.

Bis bald – und viel Erfolg bei deiner Finanzierung!


 

Indexmiete oder Staffelmiete – was ich bevorzuge und warum

Als Vermieter steht man früher oder später vor der Frage: Wie will ich künftige Mieterhöhungen regeln? Gerade bei Neuvermietung ist das der perfekte Zeitpunkt, eine saubere und planbare Regelung im Mietvertrag zu treffen.

Zwei Optionen bieten sich an:

  1. Staffelmiete – feste Mieterhöhungen zu definierten Zeitpunkten
  2. Indexmiete – automatische Anpassung an die Inflation über den Verbraucherpreisindex

Ich habe mich nach gründlicher Abwägung für die Indexmiete entschieden. Und das nicht aus Bequemlichkeit, sondern weil sie mir langfristig mehr Flexibilität und Fairness bietet – für beide Seiten.


Was ist die Staffelmiete?

Bei einer Staffelmiete wird im Mietvertrag genau geregelt, wann und in welcher Höhe sich die Miete erhöht. Zum Beispiel:

  • Ab dem 1. Januar 2025: Erhöhung um 20 Euro
  • Ab dem 1. Januar 2026: Erhöhung um weitere 20 Euro

Vorteile:

  • Klare Planungssicherheit für Mieter und Vermieter
  • Kein Streit über Mieterhöhung oder Indexberechnung
  • Kein Hinweis oder Begründung nötig – die Erhöhung tritt automatisch ein

Nachteile:

  • Keine Flexibilität: Einmal vereinbart, kann nicht angepasst werden – auch nicht bei stark gestiegener Inflation
  • Wenn man zu defensiv plant, verschenkt man Einnahmen
  • Bei starker Teuerung hinkt die Staffel schnell hinterher

Für mich war die Starre der Staffelmiete letztlich der Hauptgrund, mich dagegen zu entscheiden.


Was ist die Indexmiete?

Die Indexmiete ist an den Verbraucherpreisindex (VPI) gekoppelt, den das Statistische Bundesamt regelmäßig veröffentlicht. Steigt der Index, darf der Vermieter die Miete im gleichen Verhältnis erhöhen – frühestens ein Jahr nach der letzten Anpassung.

Beispiel:
Wenn die Inflation 4 Prozent beträgt, darf auch die Miete um 4 Prozent steigen – nach schriftlicher Ankündigung.

Vorteile:

  • Die Miete entwickelt sich dynamisch mit der Preisentwicklung
  • Kein Streit über „ortsübliche Vergleichsmiete“
  • Rechtlich klar geregelt, mit einfacher Berechnungsgrundlage

Nachteile:

  • Mieterhöhungen müssen schriftlich mit Berechnung angekündigt werden
  • Bei niedriger Inflation oder Deflation bleibt die Miete konstant oder sinkt
  • Nicht geeignet für wirtschaftlich sehr schwache Phasen mit geringer Preissteigerung

Warum ich mich für die Indexmiete entschieden habe

Ich sehe meine Immobilie als langfristige Kapitalanlage. Und ich möchte, dass die Mieteinnahmen mit der allgemeinen Preisentwicklung Schritt halten – ohne ständige Diskussionen mit Mietern oder Mietspiegel-Analysen.
Die Indexmiete erlaubt mir genau das. Sie ist nachvollziehbar, berechenbar und spiegelt realistische Teuerung wider. Gleichzeitig bleibt sie für Mieter fair – denn wenn die Inflation niedrig ist, steigt die Miete eben nicht.

Außerdem hat die Indexmiete aus meiner Sicht folgende strategische Vorteile:

  • Ich kann auf Sonderentwicklungen am Immobilienmarkt verzichten und mich voll auf die betriebswirtschaftliche Planung konzentrieren
  • Die Mieter wissen, woran sie sind – das erhöht die Akzeptanz
  • Bei moderner Software (z. B. Vermietet.de) lässt sich die Indexentwicklung automatisiert nachverfolgen

Was ich in der Praxis beachte

Ich vereinbare Indexmiete nur bei Neuvermietung – nicht bei laufenden Verträgen, da hier einvernehmliche Änderung nötig wäre.

Im Vertrag nehme ich folgenden Satz auf:

„Die Nettokaltmiete erhöht oder vermindert sich jeweils in dem Verhältnis, in dem sich der vom Statistischen Bundesamt ermittelte Verbraucherpreisindex für Deutschland gegenüber dem Indexstand zur Zeit des Vertragsabschlusses verändert.“

Außerdem dokumentiere ich im Vertrag den Indexstand bei Mietbeginn – so ist die spätere Berechnung nachvollziehbar.


Indexmiete ist flexibel, fair und langfristig sinnvoll

Wenn du als Vermieter Wert auf Nachvollziehbarkeit, Inflationsausgleich und Planungssicherheit legst, ist die Indexmiete aus meiner Sicht die bessere Wahl.
Die Staffelmiete wirkt auf den ersten Blick einfacher – aber sie kann dir bei stark schwankender Inflation langfristig Rendite kosten oder zu Ungleichgewichten führen.

Mein Rat:

  • Sprich mit deinem Steuerberater oder Haus & Grund über die passende Formulierung
  • Berechne vorab realistische Szenarien – z. B. bei 2, 4 oder 6 Prozent Inflation
  • Nutze Tools, die dir die Indexentwicklung anzeigen