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Der größte Fehler beim Hauskauf – Wenn Emotionen teurer sind als der Zinssatz

Ich sag’s gleich vorweg: Ich liebe Häuser. Der Geruch von frisch gestrichenen Wänden, das Gefühl, durch leere Räume zu gehen und sich vorzustellen, wo der Esstisch stehen wird – das hat was. Aber genau da lauert die Falle. Denn während das Herz schon den Schlüssel dreht, sitzt der Kopf oft schweigend daneben. Und wer beim Hauskauf nur mit Emotionen finanziert, zahlt am Ende doppelt.


Der magische Satz: „Das ist unser Traumhaus!“

Ich hab ihn selbst gesagt – und später bitter bereut.
Dieser eine Satz ist der Moment, in dem aus Verhandlung plötzlich Leidenschaft wird.
Und Leidenschaft ist schlecht fürs Rechnen.
Viele vergessen in diesem Augenblick, dass der Traum vom Eigenheim nicht nur mit Liebe, sondern mit Zinseszinsen bezahlt wird. Und dass 0,5 % mehr Zins bei 400.000 € Kredit über 30 Jahre eben keine Kleinigkeit sind, sondern über 40.000 € Unterschied machen.


Banken sehen keine Träume – sie sehen Zahlen

Das klingt hart, aber es stimmt. Wenn du deine Finanzierung verhandelst, ist der Bank völlig egal, ob du den Garten für deine Kinder willst oder den Wintergarten für deine Katzen.
Sie prüft: Einkommen, Eigenkapital, Risikoprofil. Punkt.

Der Fehler vieler Käufer: Sie verlieben sich zuerst und rechnen danach.
Das ist, als würdest du dir erst das Hochzeitskleid kaufen – und erst später nachsehen, ob du überhaupt heiraten darfst.


Wie Emotionen Entscheidungen verzerren

Ich hab in den letzten Jahren unzählige Gespräche mit Käufern geführt, die sich „nur ein bisschen übernehmen“ wollten.
Das Problem: Ein bisschen zu viel bedeutet bei Immobilien Jahrzehnte zu viel.

Man unterschätzt:

  • Nebenkosten (die gern 10–15 % des Kaufpreises fressen)
  • Instandhaltung
  • Zinsänderungsrisiken bei Anschlussfinanzierungen
  • und die Macht des Lebens – Krankheit, Jobwechsel, Familienzuwachs

Kurz gesagt: Das Haus, das heute „gerade noch so passt“, ist morgen schon zu teuer.


Rationalität rettet Träume

Das klingt paradox, aber wer kühl plant, kann am Ende emotional genießen.
Ich empfehle jedem, vor der Besichtigung einen klaren Finanzrahmen festzulegen – und diesen nie, wirklich nie zu überschreiten.
Wenn du dich verliebst, aber der Preis passt nicht, dann lass los.
Es gibt immer ein anderes Haus, aber nie eine zweite finanzielle Existenz.


Mein persönliches Learning

Ich hab’s einmal falsch gemacht – und einmal richtig.
Beim ersten Mal hab ich mein Herz entscheiden lassen, beim zweiten Mal meinen Taschenrechner.
Das Ergebnis? Ich wohne jetzt entspannter, zahle weniger und mag mein Zuhause trotzdem.


Ein Haus soll ein Zuhause sein, kein finanzielles Gefängnis.
Zinsen verhandelst du mit der Bank – Emotionen mit dir selbst.
Und wer beides im Gleichgewicht hält, der wohnt nicht nur schön, sondern schläft auch ruhig.


Eigenheim finanzieren: Wie starte ich die Baufinanzierung richtig? Mein ultimativer 5-Punkte-Plan für den Anfang!

Boah, Leute, ich kann euch sagen: Das Gefühl, zum ersten Mal über die eigene Immobilie nachzudenken, das ist echt der Wahnsinn! Der Traum vom Eigenheim – wer kennt das nicht? Man sieht schon das Kaminfeuer knistern und die Kinder im Garten spielen. Aber ganz ehrlich, zwischen diesem schönen Traum und der Schlüsselübergabe liegt oft eine riesige, manchmal etwas beängstigende Hürde: die Baufinanzierung. Das ist so ein Fachbegriff, bei dem viele schon die Segel streichen, bevor sie überhaupt richtig losgelegt haben.
Genau deshalb sitze ich hier, mit meiner dritten Tasse Kaffee (es ist ein Marathon, kein Sprint!) und habe mir überlegt, wie ich euch diesen Weg so einfach wie möglich machen kann. Es ist wirklich keine Raketenwissenschaft, aber man muss eben wissen, wo man anfangen soll. Vertraut mir, als ich damals vor meiner ersten Finanzierung stand, hab ich mich gefühlt wie ein kleiner Fisch im Ozean. Aber ich hab’s durchgezogen, und jetzt zeige ich euch, wie das geht! Ich habe euch meinen persönlichen 5-Punkte-Plan zusammengestellt, der euch den perfekten Start in eure Baufinanzierung ermöglicht.

Warum die Baufinanzierung der wichtigste Schritt ist (und warum du jetzt handeln musst!)

Viele Leute machen den Fehler und stürzen sich zuerst auf die Immobiliensuche. Klar, das macht Spaß! Aber das ist echt der falsche Weg. Stellt euch vor, ihr verliebt euch in ein tolles Haus für $400.000, nur um dann festzustellen, dass die Bank euch nur $300.000 finanzieren will. Frust vorprogrammiert!
Die Baufinanzierung ist im Grunde das Fundament eures gesamten Projekts. Ohne ein solides Fundament bricht das schönste Haus irgendwann ein. Es geht darum, realistisch zu sehen, was ihr euch leisten könnt, wie ihr es euch leisten könnt und wie lange ihr dafür bezahlen müsst. Das gibt euch erstens Sicherheit und zweitens macht es euch zu einem ernstzunehmenden Käufer beim Makler oder Verkäufer. Und das, meine Lieben, ist auf dem aktuellen Markt Gold wert! Ich möchte, dass ihr mit einem klaren Kopf und einem guten Plan an den Start geht.


Punkt 1: Euer Eigenkapital – Was habt ihr wirklich auf der hohen Kante?

Das ist der Punkt, an dem die Banken als Erstes hinschauen: Wie viel Geld bringt ihr selbst mit? Man hört oft, man solle mindestens 20% des Kaufpreises als Eigenkapital mitbringen. Das ist ein super Richtwert, aber nicht in Stein gemeißelt.

Faustregel von mir: Je mehr Eigenkapital ihr habt, desto besser!

Warum? Ganz einfach: Die Bank geht damit ein geringeres Risiko ein. Und ein geringeres Risiko belohnt die Bank mit niedrigeren Zinsen! Wer nur 10% oder weniger selbst beisteuert, muss damit rechnen, dass der Zinssatz deutlich steigt, weil die Bank einen sogenannten Risikoaufschlag berechnet. Und das frisst über die Jahre Unmengen an Geld auf.
Wichtig: Denkt daran, dass ihr nicht nur den reinen Kaufpreis finanzieren müsst. Da kommen noch die sogenannten Kaufnebenkosten obendrauf! Dazu gehören: Grunderwerbsteuer, Notar- und Gerichtskosten, und eventuell Maklerprovision. Diese Kosten liegen je nach Bundesland schnell zwischen 8% und 15% des Kaufpreises. Diese Neben­kosten solltet ihr unbedingt aus eigener Tasche bezahlen können! Plant das mit ein, wenn ihr euer Eigenkapital berechnet.

Punkt 2: Die Haushaltsrechnung – Was könnt ihr euch monatlich leisten?

Bevor ihr zur Bank rennt, müsst ihr wissen: Was ist eure maximale monatliche Belastung? Und bitte, seid hier brutal ehrlich zu euch selbst.

  • Einnahmen: Alles zusammenrechnen (Gehälter, Mieteinnahmen etc.).
  • Ausgaben: Das ist der Knackpunkt! Miete (fällt ja bald weg!), Lebensmittel, Versicherungen, Auto, Hobbys, Urlaub, Rücklagen.

Nehmt euch einen Monat lang Zeit und schreibt wirklich jede Ausgabe auf. Am Ende seht ihr, wie viel Geld übrig bleibt. Aber Achtung, ihr müsst einen Puffer einplanen! Mein Tipp: Plant die künftige Kreditrate so, dass ihr selbst bei einem kleineren Gehalt oder unerwarteten Reparaturen noch gut schlafen könnt. Die Bank rechnet zwar auch, aber eure eigene, ehrliche Haushaltsrechnung ist viel wichtiger für euer Seelenheil. Nur so könnt ihr eure optimale Rate bestimmen, die ihr später bei der Baufinanzierung berechnen müsst.

Punkt 3: Was ist ein realistischer Kaufpreis für mich?

Jetzt wird es mathematisch, aber keine Sorge, es ist einfach!Neh
men wir an, ihr habt $50.000 Eigenkapital und könnt euch monatlich eine Rate von $1.200 leisten. Bei einem angenommenen Zinssatz von 4% und einer Tilgung von 2% könnt ihr grob den maximal möglichen Kreditbetrag ermitteln. Dafür gibt es online viele gute Rechner, sucht einfach mal nach „Baufinanzierung berechnen“ – die sind super, um ein erstes Gefühl zu bekommen.

Faustformel: Euer Eigenkapital + euer maximal möglicher Kredit = euer realistischer Kaufpreis (inklusive Nebenkosten).

Wenn ihr diesen Betrag habt, wisst ihr, in welcher Preisklasse ihr suchen könnt. Das ist ein Game-Changer und erspart euch viel Frust!

Punkt 4: Zinsbindung und Tilgung – Die zwei mächtigsten Stellschrauben in eurem Kredit

Wenn ihr den Kreditbetrag kennt, müsst ihr euch mit zwei zentralen Begriffen auseinandersetzen, die eure gesamte Finanzierungsdauer beeinflussen:

  1. Die Tilgung: Das ist der Anteil eurer Rate, mit dem ihr tatsächlich eure Schulden bei der Bank zurückzahlt. Banken starten oft mit 1% oder 2% anfänglicher Tilgung. Mein dringender Rat als Alex: Fangt so hoch wie möglich an! 3% oder sogar 4% Tilgung sparen euch am Ende Jahre an Laufzeit und zehntausende an Zinskosten! Schaut euch mal einen Tilgungsrechner an, ihr werdet überrascht sein, was 1% mehr ausmacht.
  2. Die Zinsbindung: Das ist der Zeitraum, in dem euer Zinssatz festgeschrieben ist. 10 Jahre, 15 Jahre, 20 Jahre? In Niedrigzinsphasen habe ich immer zu einer langen Bindung geraten. Aktuell, wo die Zinsen Baufinanzierung wieder etwas gestiegen sind, ist das eine knifflige Frage. Eine längere Bindung bietet mehr Sicherheit, ist aber oft mit einem etwas höheren Zinssatz verbunden. Hier muss man wirklich abwägen. Ich persönlich mag die Sicherheit und würde immer eher zu einer längeren Bindung tendieren, um mir die aktuell guten Konditionen zu sichern.

Punkt 5: Das Beratungsgespräch – Sammeln, Vergleichen und Verhandeln!

Wenn ihr die vier Punkte abgehakt habt, seid ihr perfekt vorbereitet für den Gang zur Bank oder zum freien Finanzierungsberater.
Wichtig ist: Geht nicht zur erstbesten Bank! Geht zu mehreren Anbietern. Die Unterschiede bei den Zinsen Baufinanzierung können gigantisch sein, und selbst ein Unterschied von 0,1% spart euch über die Laufzeit viel Geld.

Sammelt alle Angebote, legt sie nebeneinander und vergleicht sie wirklich im Detail (Sollzins, Effektivzins, Tilgungshöhe, Sondertilgungsoptionen). Und dann, mein Geheimtipp: Verhandeln! Oftmals geht da noch ein bisschen was! Sagt der Hausbank, was die Konkurrenz bietet. Das kann sich richtig auszahlen!


Mein Fazit für euren Start: Die Baufinanzierung ist ein Prozess, kein Sprint. Nehmt euch Zeit, rechnet genau und seid ehrlich zu euch. Wenn ihr meinen 5-Punkte-Plan als Checkliste nutzt, habt ihr schon 90% der Arbeit erledigt und werdet entspannter in euren Traum vom Eigenheim starten.
Habt ihr Fragen zu eurem Eigenkapital? Oder wie ihr am besten die Baufinanzierung berechnen könnt? Schreibt mir das in die Kommentare! Ich freue mich auf eure Geschichten und beantworte jede Frage. Bis zum nächsten Mal, euer Alex!

Wie sich Schuldenfreiheit wirklich anfühlt

Ich hatte diesen Moment nie klar vor Augen.
Kein Feuerwerk, keine Champagnerflasche, kein triumphaler Tanz durchs Wohnzimmer.
Nur ein unscheinbarer Brief.
„Darlehen vollständig getilgt.“
So stand es da – sachlich, emotionslos.
Und trotzdem veränderte dieser Satz mehr in mir, als ich gedacht hätte.


Der Weg dorthin

Jahrelang war der Kredit ein stiller Begleiter.
Nie laut, nie aufdringlich – aber immer da.
Jede Überweisung, jeder Gehaltszettel, jede größere Entscheidung im Leben trug diesen Schatten im Hintergrund.

Urlaube? Erst rechnen.
Auto? Erst kalkulieren.
Renovierung? Vielleicht nächstes Jahr.

Schulden sind wie eine zweite Stimme im Kopf.
Manchmal flüstern sie, manchmal schreien sie.

Und irgendwann wird das leise Gefühl zur Normalität – bis man sich gar nicht mehr vorstellen kann, wie es ist, ohne sie zu leben.


Der Moment der Freiheit

Als die letzte Rate überwiesen war, war ich seltsam leer.
Ich hatte mir vorgestellt, dass ich jubeln würde.
Aber stattdessen saß ich einfach da – still, ein bisschen verloren.

Freiheit fühlt sich nicht immer laut an.
Manchmal ist sie ein leises „Endlich“.

Ich erinnere mich, wie ich am selben Abend einfach rausgegangen bin, ohne Ziel, nur spazieren.
Und irgendwo zwischen Laternenlicht und kühler Abendluft hat’s mich plötzlich erwischt:
Diese Ruhe.
Dieses Wissen: Niemand hat mehr Anspruch auf mein Zuhause, auf mein Geld, auf meine Zukunft.

Es war, als hätte ich ein Stück von mir zurückbekommen, das jahrelang verpfändet war.


Die Schattenseite der Schuldenfreiheit

Klingt komisch, aber sie existiert.
Denn plötzlich fehlt etwas, das dich so lange begleitet hat.
Das Ziel ist erreicht – und du fragst dich: Was jetzt?

Es ist fast wie nach einem Marathon.
Du trainierst jahrelang, schwitzt, kämpfst, fällst – und wenn du endlich durchs Ziel läufst, ist da nicht nur Stolz, sondern auch eine Leere.

Ich habe einige Wochen gebraucht, um das zu verstehen.
Schuldenfreiheit ist kein Ende, sie ist ein Anfang.


Heute

Heute schaue ich meine Kontoauszüge an, und da steht nichts mehr von „Rate“.
Nur Einnahmen, Ausgaben – mein Leben, ungebremst.
Ich plane anders. Nicht mehr defensiv, sondern mit Weitblick.

Und wenn ich ehrlich bin:
Ich wünschte, ich hätte mir schon früher bewusst gemacht, dass jede Tilgung, so klein sie war, ein Schritt Richtung Freiheit war.
Nicht erst der letzte.


Alex (Der Typ, der gelernt hat, dass wahre Freiheit kein großer Moment ist – sondern das leise Gefühl, dass einem niemand mehr was abzieht.) 😀


Neubau oder Altbau finanzieren – Herz oder Verstand?

Ich geb’s zu: Wenn ich an Neubauten denke, sehe ich helle Räume, Fußbodenheizung, eine Küche, die so aussieht, als käme sie direkt aus einem Architekturmagazin. Und dann gibt’s da diese Altbauten – mit hohen Decken, Dielenboden und Geschichten in jeder Wand.
Beide haben Charme. Aber wenn’s um die Finanzierung geht, sind sie so verschieden wie Cappuccino und Filterkaffee.


Der Neubau – Planbarkeit in Reinform

Beim Neubau weißt du meistens genau, woran du bist. Vom ersten Spatenstich bis zur Schlüsselübergabe läuft alles in klaren Etappen. Das lieben Banken.

Du hast:

  • Kalkulierbare Kosten, weil Handwerker, Grundstück und Ausstattung vorher feststehen.
  • Fördermöglichkeiten wie KfW 261 für energieeffiziente Neubauten.
  • Und oft bessere Zinskonditionen, weil die Immobilie als neuwertig gilt – also weniger Risiko.

Aber: Neubauen heißt warten. Zwischen Planung, Genehmigung, Handwerkerengpässen und steigenden Materialkosten vergeht oft mehr Zeit, als einem lieb ist. Und genau das kann teuer werden – vor allem, wenn du in der Zwischenzeit Miete zahlst.


Der Altbau – Liebe auf den zweiten Blick

Altbauten sind selten perfekt, aber dafür echt. Ich kenne Menschen, die ihr Haus aus den 1930ern komplett renoviert haben und heute stolz sagen: „Das ist unser Werk.“

Der Vorteil: Du kannst sofort einziehen (oder vermieten) und bist flexibel in der Gestaltung. Die Lage ist oft besser – Innenstadt statt Neubaugebiet am Stadtrand.

Aber die Finanzierung hat Tücken:

  • Banken verlangen häufig genaue Gutachten über Zustand und Wert.
  • Renovierungskosten werden manchmal nur teilweise mitfinanziert.
  • Bei energetischen Sanierungen gibt’s zwar Förderungen – aber auch viel Bürokratie.

Und ehrlich: Ein Altbau kann ein Fass ohne Boden sein. Wer blind kauft, erlebt böse Überraschungen – von undichten Dächern bis zu Stromleitungen aus einer anderen Ära.


Neubau vs. Altbau – der Realitätscheck

KriteriumNeubauAltbau
Kaufpreishöhermeist günstiger
Energieeffizienztopoft sanierungsbedürftig
FördermöglichkeitenKfW, BEGKfW, BAFA (nach Sanierung)
Lagemeist Randlageoft zentral
Wertentwicklungstabilabhängig von Sanierung
Zinsbewertung durch Bankengünstigerrisikobewertet

Bauch vs. Taschenrechner…

Ich sage es mal so: Neubau ist Kopfentscheidung, Altbau ist Herzsache.
Wenn du planst, langfristig und energieeffizient zu wohnen, führt am Neubau kaum ein Weg vorbei.
Wenn du dagegen Charme, Lage und Geschichte suchst – und bereit bist, Arbeit (und Nerven) zu investieren – kann ein Altbau zur besten Entscheidung deines Lebens werden.

Ich persönlich? Ich hab mich damals für den Altbau entschieden. Heute knarrt zwar ab und zu die Treppe – aber das ist Musik in meinen Ohren.


Mein chaotischer Besuch im Baumarkt – und was er mir über Hausbesitzer-Seele beigebracht hat

Es fängt immer harmlos an.
„Ich brauch nur ein paar Schrauben.“
So dachte ich jedenfalls an diesem Samstagmorgen.
Zwei Stunden später stand ich mit einem Einkaufswagen voller Dinge da, von denen ich weder wusste, dass ich sie brauche – noch, wofür sie eigentlich gedacht sind.


Die gefährlichste Zone der Zivilisation: der Baumarkt

Der Baumarkt ist ein Ort voller Versuchungen.
Da gibt’s Dübel, die aussehen, als könnten sie ein Hochhaus halten, und Werkzeuge, die so sexy klingen, dass man kurz überlegt, eine Wand einzureißen – nur um sie benutzen zu dürfen.

Ich wollte Schrauben.
Ich ging mit:

  • Farbe, obwohl ich gar nichts streichen wollte.
  • Eine Wasserwaage, obwohl ich schon zwei besitze.
  • Und ein Laser-Messgerät, weil es einfach cool aussah, wenn man es anschaltet.

An der Kasse fragte mich die Verkäuferin, ob ich einen Gewerbeschein habe.
Ich lachte.
Sie nicht.


Der Heimweg – das erste Mal Zweifel

Im Auto roch es nach Lösungsmittel und Selbstüberschätzung.
Ich hatte die Einkaufstüten auf dem Beifahrersitz und dieses typische Gefühl zwischen Stolz und Panik:
„Ich bin jetzt offiziell erwachsen. Und völlig überfordert.“

Zu Hause legte ich alles aus, so wie ein Kind seine neuen Spielsachen sortiert.
Und dann traf mich die Erkenntnis: Ich hatte keine Ahnung, was ich da überhaupt gekauft hatte.


Der Versuch, etwas zu schaffen

Ich wollte nur ein Regal anbringen.
Ein simples, kleines Regal.
Doch dann:

  • Bohrer-Aufsatz zu groß,
  • Schrauben zu lang,
  • Wand zu hart,
  • Geduld zu kurz.

Ich schwitzte, fluchte, und irgendwann dachte ich ernsthaft, das Regal lacht mich aus.
Nach zwei Stunden hing es – schief, aber mit Stolz.
Ich habe es nicht korrigiert.
Es erinnert mich bis heute daran, dass Perfektion völlig überbewertet ist.


Was ich an diesem Tag gelernt habe

  1. Baumärkte sind emotionale Achterbahnen.
    Du gehst als Optimist rein und kommst als Philosoph raus.
  2. Weniger ist mehr.
    Wer mit einem Plan hineingeht, spart Geld und Nerven – wer ohne hingeht, hat wenigstens Geschichten.
  3. Schiefe Regale sind Charakter.
    Perfekte Wände gibt’s nur in Katalogen.

Hausbesitzer sein bedeutet nicht, alles zu können.
Es bedeutet, es trotzdem zu versuchen – und dabei jedes Mal ein kleines Stück Demut zu lernen.
Und falls du mich fragst, ob ich inzwischen besser vorbereitet bin?
Nein.
Aber ich habe jetzt drei Laser-Messgeräte.