Als ich mich das erste Mal mit der Commerzbank in Sachen Immobilienkredit beschäftigt habe, war ich ehrlich gesagt skeptisch. Große Banken haben oft den Ruf, unflexibel und langsam zu sein. Trotzdem wollte ich es genau wissen – also habe ich die Commerzbank getestet. Und ich sage gleich: Es gab Überraschungen, sowohl positiv als auch negativ.
Der erste Kontakt – klassisch, aber freundlich
Ich habe damals einen Termin in einer Filiale vereinbart. Der Berater war sehr strukturiert, hat sich Zeit genommen und mir das Gefühl gegeben, dass meine Situation ernst genommen wird.
Das war schon ein Unterschied zu manch anderer Bank, wo man eher das Gefühl hat, „nur eine Nummer“ zu sein.
Das Angebot im Vergleich
Ich wollte 250.000 € finanzieren. Die Commerzbank legte mir ein Angebot mit 3,4 % Sollzins bei 15 Jahren Zinsbindung auf den Tisch.
Auf den ersten Blick nicht spektakulär – aber:
- Sie boten mir sehr flexible Sondertilgungsmöglichkeiten (bis zu 10 % jährlich).
- Zudem konnte ich den Tilgungssatz zwischen 2 und 5 % variabel anpassen.
Das war für mich interessant, weil ich gerne Luft nach oben habe, wenn mal ein besseres Jahr kommt und ich mehr tilgen möchte.
Die Vorteile, die mir aufgefallen sind
- Flexibilität: Sondertilgungen und Tilgungsanpassungen sind wirklich fair geregelt.
- Persönliche Betreuung: Mein Berater war kompetent und hat mir alles so erklärt, dass ich auch als Laie ein gutes Gefühl hatte.
- Kombination mit Förderungen: Die Commerzbank hat direkt geschaut, wie KfW-Programme eingebunden werden können.
Die Schwächen
- Zinsen nicht top: Im Vergleich zu Online-Portalen und Direktbanken war der Zinssatz höher.
- Papierlastig: Vieles lief noch klassisch mit Papierunterlagen. Digital war das Ganze nicht so modern wie bei der ING.
- Verhandlungsspielraum begrenzt: Große Banken haben oft standardisierte Konditionen – so auch hier.
Für wen ist die Commerzbank interessant?
Meiner Meinung nach für Leute, die:
- Wert auf persönliche Beratung in einer Filiale legen,
- Sondertilgungen aktiv nutzen wollen,
- und sich nicht scheuen, auch klassische Banken ins Rennen zu schicken, um solide Angebote zu bekommen.
Wer hingegen das absolut günstigste Angebot sucht und digital affin ist, wird wahrscheinlich eher bei Online-Anbietern oder Vermittlern wie Interhyp glücklicher.
Die Commerzbank hat mich positiv überrascht. Nein, sie war nicht die günstigste – aber dafür solide, transparent und flexibel in der Gestaltung. Für mich war es damals nicht die Endlösung, weil ich woanders ein günstigeres Angebot bekam. Aber: Wenn Service und Verlässlichkeit für dich wichtiger sind als der letzte Zehntelpunkt beim Zins, dann ist die Commerzbank eine sehr gute Wahl.