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Immobilienfinanzierung bei Selbstständigkeit: So klappt’s auch ohne festes Gehalt

Der Weg ins Eigenheim ist für viele klar vorgezeichnet – Finanzierung, Kauf, Einzug. Doch sobald das Wort „selbstständig“ fällt, verändert sich die Dynamik spürbar. Banken hören genauer hin, rechnen kritischer und verlangen mehr Unterlagen. Ich weiß das, weil ich selbst einige Jahre nebenberuflich selbstständig war – und erlebt habe, wie anders das Gespräch verläuft, wenn kein festes Angestelltenverhältnis vorliegt.
Dabei ist es keineswegs unmöglich, als Selbstständiger eine Immobilienfinanzierung zu bekommen. Aber: Du musst besser vorbereitet sein. Und wissen, was zählt.


Warum Selbstständige es bei der Finanzierung schwerer haben

Das Hauptproblem aus Sicht der Bank ist schnell erklärt: Wer selbstständig ist, hat kein garantiertes monatliches Einkommen. Mal läuft’s richtig gut, mal ist Flaute – das ist das Wesen der Selbstständigkeit. Für Banken bedeutet das Unsicherheit. Und die versuchen sie mit strengeren Anforderungen auszugleichen.
Dazu kommt: Bei Selbstständigen verschwimmen oft private und geschäftliche Finanzen. Viele investieren in ihre Firma, zahlen sich wenig Gehalt aus oder nutzen Steuervorteile, um das zu versteuernde Einkommen möglichst kleinzuhalten. Was dem Finanzamt gefällt, wirkt bei der Bank schnell wie mangelnde Bonität.


Diese Unterlagen solltest du parat haben

Wenn du eine Baufinanzierung als Selbstständiger beantragst, brauchst du deutlich mehr Unterlagen als ein Angestellter. Dazu gehören in der Regel:

  • Einnahmen-Überschuss-Rechnungen oder Bilanzen der letzten 2–3 Jahre
  • Steuerbescheide (mindestens zwei, besser drei Jahre)
  • Aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertungen (BWA)
  • Nachweis über private Entnahmen und Rücklagen
  • Ggf. Verträge mit Auftraggebern oder Referenzen

Je aktueller und vollständiger diese Unterlagen sind, desto besser stehen deine Chancen. Zeig, dass dein Unternehmen nicht nur existiert, sondern auch stabil wirtschaftet – das schafft Vertrauen.


Eigenkapital ist der Türöffner

Gerade bei Selbstständigen spielt das Eigenkapital eine noch größere Rolle als sonst. Wer 20, 30 oder sogar 40 Prozent des Kaufpreises selbst aufbringen kann, signalisiert der Bank: Hier ist jemand solide aufgestellt.

Auch Rücklagen außerhalb des Unternehmens – etwa private Ersparnisse oder Wertpapiere – machen sich positiv bemerkbar. Du solltest der Bank zeigen können, dass du auch bei schwankenden Einnahmen handlungsfähig bleibst.


So prüfen Banken deine Bonität

Neben deinen Einnahmen schauen viele Banken auch auf:

  • die Branchensituation deines Gewerbes
  • die Betriebsform (Einzelunternehmer, GmbH, Freiberufler usw.)
  • die Dauer deiner Selbstständigkeit
  • deinen SCHUFA-Score
  • vorhandene Sicherheiten oder Kapitalanlagen

Wenn du erst seit wenigen Monaten selbstständig bist, wird es schwer. Die meisten Banken erwarten eine mindestens zweijährige Selbstständigkeit, idealerweise mit konstantem oder wachsendem Einkommen.


Finanzierung clever strukturieren

Eine Möglichkeit, deine Chancen zu verbessern, ist die Kombination aus mehreren Bausteinen:

  • KfW-Förderdarlehen: Manche Programme (z. B. klimafreundlicher Neubau) sind einkommensunabhängig – ideal, um günstige Konditionen zu sichern.
  • Tilgungssatz flexibel wählbar: So kannst du die Rate an dein Einkommen anpassen.
  • Längere Zinsbindung: Bringt Sicherheit in wirtschaftlich stärkeren Zeiten.
  • Sondertilgungsoptionen: Falls du mal ein besonders gutes Geschäftsjahr hast, kannst du Schulden schneller abbauen.

Besonders wichtig ist, dass du dir bewusst bist: Die günstigste Finanzierung ist nicht immer die beste. Es geht um Planbarkeit – und darum, auch in ruhigeren Monaten gut klarzukommen.


Was du besser nicht tun solltest

Viele Selbstständige machen den Fehler, das eigene Einkommen zu „optimieren“, um beim Finanzamt gut dazustehen – und wundern sich dann, warum sie keinen Kredit bekommen. Doch wer auf dem Papier wenig verdient, wirkt für die Bank wenig kreditwürdig.
Mein Rat: Überleg dir schon ein bis zwei Jahre vor dem geplanten Hauskauf, wie du dich gegenüber Banken präsentieren willst. Manchmal lohnt es sich, gezielt mehr Gewinn zu zeigen – auch wenn das Steuerlast bedeutet.


Selbstständig heißt nicht chancenlos – aber vorbereitungsintensiv

Eine Baufinanzierung als Selbstständiger ist möglich. Aber sie verlangt mehr Nachweise, mehr Geduld und oft auch ein bisschen kreatives Denken.
Wenn du deinen Betrieb stabil führst, Rücklagen aufgebaut hast und bereit bist, mit offenen Karten zu spielen, stehen deine Chancen gut. Und mit dem richtigen Finanzierungsmodell kannst du dir auch als Selbstständiger den Traum vom Eigenheim erfüllen – ganz ohne Bauchschmerzen.
Wenn du Fragen zur Finanzierung in der Selbstständigkeit hast oder gerade planst, dich auf die Suche nach einer passenden Immobilie zu machen: Schreib mir gern. Ich helfe dir, Klarheit zu schaffen – und den richtigen Weg durch den Finanzierungsdschungel zu finden.

 

Was bedeutet Beleihungswert? Und warum er bei der Baufinanzierung so entscheidend ist

Wenn du dich mit dem Thema Baufinanzierung beschäftigst, stolperst du früher oder später über einen Begriff, der im ersten Moment ziemlich technisch klingt: Beleihungswert. Für viele Kreditnehmer ist er zunächst schwer greifbar – schließlich hast du ja den Kaufpreis schwarz auf weiß, wozu dann noch ein zusätzlicher Wert?

Ich bin Alex, Hausbesitzer seit über 20 Jahren, und ich kann dir sagen: Der Beleihungswert spielt eine viel größere Rolle für deine Finanzierung, als du vielleicht denkst. Denn er bestimmt mit, wie viel Geld dir die Bank gibt – und zu welchen Konditionen.


Beleihungswert – was steckt dahinter?

Der Beleihungswert ist eine vorsichtige Schätzung des Immobilienwerts durch die Bank. Und zwar nicht danach, was du oder der Verkäufer als realistischen Preis ansetzen, sondern danach, was die Bank im Notfall – bei einer Zwangsversteigerung – sicher erzielen könnte.
Dieser Wert liegt in der Regel unter dem tatsächlichen Markt- oder Kaufpreis. Warum? Weil Banken Sicherheitsdenken haben. Sie gehen nicht vom Best-Case aus, sondern vom Worst-Case.
Einfach gesagt: Der Beleihungswert ist der Betrag, den die Bank deiner Immobilie zutraut – unabhängig von Emotion, Lagehype oder schönem Gartenhäuschen.


Warum ist der Beleihungswert so wichtig?

Der Beleihungswert ist die Grundlage für die sogenannte Beleihungsgrenze – also wie viel Prozent des Immobilienwerts dir die Bank maximal als Kredit gewährt.
Die meisten Banken finanzieren bis zu 80 % des Beleihungswerts zu besonders günstigen Konditionen. Alles, was darüber hinausgeht, wird mit einem Risikoaufschlag belegt – oder gar nicht erst angeboten.

Und genau deshalb kann es sein, dass du für ein Haus, das du für 400.000 Euro kaufen willst, nur 300.000 bis 320.000 Euro als günstigen Kredit bekommst, obwohl du denkst: Das ist doch der reale Wert!


Beleihungsauslauf: der Schlüssel zu deinem Zinssatz

Ein Begriff, der hier ins Spiel kommt, ist der Beleihungsauslauf. Er beschreibt das Verhältnis von Darlehenshöhe zum Beleihungswert – also z. B. 80 %, 90 % oder 100 %.
Je niedriger der Beleihungsauslauf, desto besser dein Zinssatz. Deshalb lohnt es sich, mit Eigenkapital zu arbeiten – denn je mehr du selbst einbringst, desto besser stellt dich die Bank in ihrer Risikoeinschätzung.

Viele Banken staffeln ihre Zinsen nach Beleihungsgrenzen – etwa bis 60 %, bis 80 %, bis 90 %, darüber hinaus. Schon wenige Tausend Euro Eigenkapital mehr können dich in die nächste, günstigere Kategorie heben.


Was passiert, wenn der Kaufpreis höher ist als der Beleihungswert?

Das ist keine Seltenheit. Gerade in gefragten Lagen oder bei Altbauten mit Sanierungsbedarf taxieren Banken oft sehr konservativ. Das heißt: Du zahlst 450.000 Euro für ein Haus, die Bank setzt den Beleihungswert aber nur bei 400.000 Euro an.
In diesem Fall musst du entweder mehr Eigenkapital mitbringen, um die Differenz zu decken – oder du bekommst schlechtere Konditionen, weil dein Beleihungsauslauf steigt.

Hier lohnt es sich, mit mehreren Banken zu sprechen. Manche bewerten großzügiger, andere strenger. Ein guter Finanzierungsvermittler kann dir helfen, eine passende Bank mit realistischer Einschätzung zu finden.


Wie wird der Beleihungswert ermittelt?

Die Bank nutzt eigene Bewertungsmodelle – je nach Objektart, Alter, Lage und Zustand. Es gibt dabei zwei gängige Methoden:

  • Vergleichswertverfahren: bei Eigentumswohnungen oder Häusern in homogenen Lagen
  • Ertragswertverfahren: bei vermieteten Objekten, Mehrfamilienhäusern
  • Sachwertverfahren: bei Einfamilienhäusern, wenn keine Vergleichswerte vorhanden sind

Meistens läuft das intern, ohne dass du als Kunde viel davon mitbekommst. Du kannst aber nachfragen, wie der Wert zustande gekommen ist – vor allem, wenn du Zweifel hast.


Mein Fazit: Der Beleihungswert entscheidet mehr, als viele denken

Er beeinflusst nicht nur, wie viel du finanzieren kannst, sondern auch zu welchen Konditionen. Ein paar Prozent Unterschied beim Beleihungsauslauf machen über die Jahre tausende Euro Unterschied.
Mein Tipp: Bereite dich gut vor, bring möglichst viel Eigenkapital mit – und vergleiche Angebote. Denn nicht der Kaufpreis allein zählt, sondern das, was die Bank daraus macht.

Wenn du Fragen zur Bewertung deiner Wunschimmobilie hast oder wissen willst, wie du den besten Beleihungsauslauf erreichst – melde dich gern. Ich rechne mit dir durch, ob dein Traumhaus auch zur Finanzierung passt.

 

Hausfinanzierung mit Kindern: Worauf Familien bei der Planung achten sollten

Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden wird oft dann besonders stark, wenn Kinder da sind oder bald kommen. Ein Garten zum Spielen, mehr Platz, Sicherheit, vielleicht ein eigenes Zimmer für jedes Kind – all das sind Gründe, warum viele Familien irgendwann sagen: Jetzt oder nie.

Ich bin Alex, Hausbesitzer und Vater. Ich weiß, wie groß der Wunsch nach einem „richtigen Zuhause“ für die Familie sein kann. Aber ich weiß auch, wie wichtig es ist, eine Finanzierung zu wählen, die zum Familienleben passt – mit all seinen Überraschungen, Veränderungen und Unsicherheiten.
In diesem Beitrag geht’s darum, wie du als Familie an die Baufinanzierung herangehst, welche Punkte du besonders im Blick haben solltest und warum der billigste Kredit nicht immer der beste ist.


Familien brauchen Puffer – finanziell und emotional

Ein Kind bringt nicht nur Freude, sondern auch eine veränderte finanzielle Realität. Elternzeit, Teilzeit, weniger verfügbares Einkommen – das alles sollte bei der Planung der Finanzierung unbedingt berücksichtigt werden.
Viele Banken rechnen mit dem Einkommen zum Zeitpunkt der Antragstellung. Doch du solltest einen Schritt weiterdenken: Was ist, wenn einer von euch in Elternzeit geht? Oder die Kita-Gebühren steigen? Oder das zweite Kind kommt?

Deshalb mein Tipp: Plane deine Finanzierung nicht auf Kante. Lieber 200 Euro monatlich Puffer lassen, als später jeden Cent dreimal umdrehen zu müssen. Es macht keinen Spaß, im Eigenheim zu wohnen und sich trotzdem nichts mehr leisten zu können.


Tilgung flexibel gestalten

Gerade für Familien ist es sinnvoll, einen Kredit mit Tilgungssatzwechsel zu wählen. Damit kannst du in bestimmten Lebensphasen die monatliche Rate senken – und später wieder anheben, wenn mehr Geld da ist.

Auch Sondertilgungen sind ein gutes Werkzeug. Vielleicht kommt mal eine Erbschaft, ein Bonus oder ein anderes Extra-Geld rein. Wenn du dann flexibel zusätzlich tilgen kannst, sparst du langfristig Zinsen und verkürzt die Laufzeit.
Sprich mit der Bank offen über deine familiäre Situation und verlange nach Flexibilität im Vertrag – nicht nur nach dem niedrigsten Zinssatz.


KfW-Förderung und Familienzuschüsse nutzen

Gerade Familien mit Kindern können von bestimmten Förderungen profitieren. Die KfW bietet Programme wie den klimafreundlichen Neubau oder die altersgerechte Sanierung – oft mit besseren Konditionen für Familien.
In manchen Bundesländern gibt es regionale Förderprogramme, Zuschüsse oder vergünstigte Kredite für junge Familien. Auch wenn das Baukindergeld ausgelaufen ist: Es lohnt sich, genau hinzusehen, welche Fördermittel für Familien aktuell angeboten werden. Das kann mehrere tausend Euro Unterschied machen.


Hausgröße mit Weitblick wählen

Der Klassiker: Man plant das Haus für „jetzt“, also für zwei Erwachsene und ein Baby. Drei Jahre später kommt das zweite Kind – und plötzlich ist das schöne neue Haus zu klein. Gleichzeitig wurde auf einen Keller verzichtet, um Geld zu sparen, und der Dachboden ist nicht ausbaubar.
Natürlich kann man nicht alles vorhersehen. Aber ein bisschen Weitblick bei Grundriss und Raumaufteilung spart später Stress und teure Umbaumaßnahmen. Lieber ein Kinderzimmer mehr einplanen – oder zumindest flexibel nutzbare Räume schaffen.


Sicherheit im Kreditvertrag mitdenken

Was passiert, wenn ein Elternteil länger ausfällt? Wenn es zur Trennung kommt? Wenn die Immobilie unerwartet verkauft werden muss?
Klingt unromantisch – ist aber wichtig. Wer gemeinsam kauft, sollte klare Vereinbarungen treffen, etwa zur Eigentumsverteilung, zu Lasten oder zur Finanzierung im Falle einer Trennung. Ehevertrag oder Partnerschaftsvertrag können hier helfen, später Streit zu vermeiden.

Auch eine Risikolebensversicherung kann sinnvoll sein, um im Ernstfall die Finanzierung abzusichern – gerade wenn ein Elternteil den Großteil der Last trägt.


Familienfinanzierung braucht mehr als nur Zahlen

Wenn du mit Kindern oder Kinderwunsch ein Haus kaufen willst, brauchst du mehr als nur eine Bankzusage. Du brauchst ein Konzept, das zu eurem Leben passt. Eines, das Schwankungen erlaubt, das Luft zum Atmen lässt – und das euch nicht bei der ersten Überraschung aus der Bahn wirft.

Es geht nicht darum, alles perfekt zu planen. Aber es geht darum, ehrlich zu sein: Was braucht unsere Familie? Was können wir wirklich tragen? Und wie bauen wir uns ein Zuhause, das nicht nur schön, sondern auch sicher ist?

Wenn du Fragen zur Finanzierung mit Kindern hast oder dir unsicher bist, wie du euer Familienleben in den Kredit einbauen kannst – melde dich gern. Ich teile meine Erfahrungen und helfe dir, den richtigen Weg für euch zu finden.

 

Sollte ich meine Baufinanzierung umschulden? Wann sich eine Umschuldung wirklich lohnt

Viele Hausbesitzer bleiben über Jahre bei derselben Bank – mit dem Gefühl: „Das läuft doch alles, warum etwas ändern?“ Doch gerade bei Immobilienkrediten kann es sich lohnen, regelmäßig zu prüfen, ob eine Umschuldung finanziell sinnvoll ist.
Ich bin Alex, seit über 20 Jahren Hausbesitzer. Und ich habe meine Finanzierung selbst einmal umgeschuldet – nicht, weil ich musste, sondern weil ich nachgerechnet habe. Und gemerkt habe: Das bringt mir langfristig einen echten Vorteil. Genau darum geht’s in diesem Beitrag: Wann sich eine Umschuldung lohnt, wie sie funktioniert und worauf du achten solltest.


Was bedeutet Umschuldung bei einer Baufinanzierung?

Umschuldung heißt: Du löst deinen bestehenden Immobilienkredit durch ein neues Darlehen ab – entweder bei derselben Bank oder bei einem anderen Anbieter.
Der Grund ist fast immer derselbe: Du möchtest bessere Konditionen – also einen niedrigeren Zinssatz oder flexiblere Vertragsbedingungen. Oft ist die Umschuldung mit einer neuen Zinsbindung verbunden und damit eine gute Gelegenheit, die Finanzierung auf neue Lebensumstände anzupassen.


Wann kann ich meinen Kredit überhaupt umschulden?

Es gibt drei typische Zeitpunkte für eine Umschuldung:

  1. Nach Ende der Zinsbindung: Hier kannst du den Kredit ohne zusätzliche Kosten ablösen oder verlängern.
  2. Nach 10 Jahren Laufzeit (§ 489 BGB): Auch wenn deine Zinsbindung z. B. 15 Jahre beträgt, kannst du den Kredit nach 10 Jahren kündigen, mit einer Frist von sechs Monaten – ohne Vorfälligkeitsentschädigung.
  3. Vorzeitig innerhalb der Zinsbindung: Auch möglich, aber hier wird in der Regel eine Vorfälligkeitsentschädigung fällig. Diese kann hoch ausfallen und muss in die Entscheidung mit einbezogen werden.

Wann lohnt sich eine Umschuldung wirklich?

Der häufigste Grund für eine Umschuldung ist ein gesunkener Zinssatz. Selbst ein Unterschied von nur 0,5 % kann über die verbleibende Laufzeit mehrere tausend Euro Ersparnis bringen.

Beispiel:
Restschuld: 150.000 €
Zinsersparnis: 0,5 %
Laufzeit: 10 Jahre
→ mögliche Ersparnis: über 7.000 €

Aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle:
Du willst die Tilgung erhöhen? Die Rate senken? Sondertilgungen vereinbaren? Eine neue Zinsbindung festlegen? Mit einer Umschuldung kannst du all das neu verhandeln – und oft an deine aktuelle Lebenssituation anpassen.


Wie läuft eine Umschuldung ab?

Im Grunde funktioniert die Umschuldung wie ein neuer Kredit:

  • Du vergleichst Angebote – entweder bei deiner bisherigen Bank oder über Vermittler.
  • Du entscheidest dich für ein neues Darlehen mit passenden Konditionen.
  • Die neue Bank zahlt den alten Kredit ab – und du beginnst mit neuen Raten bei deinem neuen Kreditgeber.

Wichtig: Auch bei der Umschuldung können Kosten entstehen – etwa für die Grundschuldbestellung, Notarkosten oder die Umschreibung im Grundbuch. Diese sind in der Regel überschaubar (meist unter 1.000 €), aber sie müssen einkalkuliert werden.


Was passiert mit der alten Grundschuld?

Die Grundschuld bleibt im Grundbuch bestehen – sie kann vom neuen Kreditgeber übernommen werden, was Kosten spart. Dieses Verfahren nennt sich Abtretung der Grundschuld. Sprich das bei der neuen Bank an – nicht jede bietet das automatisch an.


Welche Fristen muss ich beachten?

Wenn du nach Ablauf der Zinsbindung oder nach 10 Jahren gemäß § 489 BGB kündigen willst, musst du sechs Monate vorher schriftlich kündigen. Am besten: rechtzeitig Angebote vergleichen, mindestens 6 bis 9 Monate vor dem gewünschten Wechseltermin. So hast du genug Zeit, die Finanzierung in Ruhe neu aufzusetzen.


Umschuldung kann tausende Euro sparen – wenn du aktiv wirst

Viele Hausbesitzer verpassen den richtigen Zeitpunkt, weil sie sich nicht rechtzeitig mit ihrer Finanzierung beschäftigen. Dabei ist die Umschuldung eine große Chance: Du kannst deine monatliche Belastung reduzieren, die Laufzeit verkürzen oder flexibler werden.
Mein Rat: Prüfe regelmäßig deine Konditionen – spätestens nach 8 Jahren solltest du einen Blick auf deine Restschuld und die aktuellen Zinsen werfen. Und wenn du unsicher bist, lass dir Angebote machen – das kostet nichts, bringt aber oft den entscheidenden Impuls.
Wenn du Fragen zur Umschuldung hast oder wissen willst, wie du deine Finanzierung optimieren kannst – melde dich gern. Ich teile meine Erfahrungen und rechne gern mit dir gemeinsam durch, ob sich der Wechsel für dich lohnt.

 

Tilgung beim Immobilienkredit: Warum sie so viel mehr ist als nur ein Prozentsatz

Wer zum ersten Mal über eine Baufinanzierung nachdenkt, stolpert schnell über diesen Begriff: Tilgung. Klingt technisch, ist aber im Kern ganz einfach. Es geht darum, wie schnell du deinen Kredit zurückzahlst – und damit auch, wie lange du Schulden hast, wie viel du am Ende wirklich zahlst und wie flexibel du in den nächsten Jahren bist.

Ich bin Alex, seit über 20 Jahren Hausbesitzer. Und wenn ich heute an meine erste Finanzierung zurückdenke, dann war die Tilgung der Teil, bei dem ich am meisten gelernt habe. Warum? Weil sie mehr Einfluss hat, als viele denken – auf deine Monatsrate, auf deine Sicherheit, auf deine Zukunft.


Was bedeutet Tilgung überhaupt?

Wenn du einen Kredit aufnimmst, zahlst du ihn in monatlichen Raten zurück. Diese Raten bestehen aus zwei Teilen: Zinsen (das, was du der Bank fürs Leihen des Geldes bezahlst) und Tilgung (das, was tatsächlich deine Schulden verringert).

Am Anfang ist der Zinsanteil meistens hoch, der Tilgungsanteil niedrig. Aber mit jeder Rate sinkt die Restschuld – und damit auch die Zinsen. Gleichzeitig steigt der Tilgungsanteil. Das ist der sogenannte „Annuitätendarlehen“-Effekt, der in Deutschland Standard ist.


Wie viel Tilgung ist sinnvoll?

Früher – bei hohen Zinsen – war 1 % Tilgung oft üblich. Das ist heute allerdings nicht mehr empfehlenswert. Wer mit 1 % Tilgung bei einem Zinssatz von 3 % finanziert, zahlt seinen Kredit vielleicht erst nach 40 Jahren komplett zurück.
Wenn du jung bist oder Sicherheit willst, solltest du mindestens mit 2 bis 3 % Tilgung starten. Viele Finanzierungsberater raten inzwischen sogar zu 4 % oder mehr, wenn du es dir leisten kannst.
Je höher die Tilgung, desto schneller sinkt deine Restschuld – und desto geringer ist das Risiko, dass du bei einer Anschlussfinanzierung in zehn oder fünfzehn Jahren plötzlich eine große Summe zu ungünstigen Konditionen neu aufnehmen musst.


Was bedeutet eine höhere Tilgung konkret für deine Monatsrate?

Nehmen wir ein einfaches Beispiel:

  • Kreditsumme: 300.000 Euro
  • Zinssatz: 3 %
  • Tilgung 1 % → monatliche Rate ca. 1.000 Euro
  • Tilgung 2 % → monatliche Rate ca. 1.250 Euro
  • Tilgung 3 % → monatliche Rate ca. 1.500 Euro

Du siehst: Jede Prozentsteigerung bei der Tilgung erhöht die Monatsrate. Aber sie verkürzt die Laufzeit deutlich – und spart dir am Ende viele tausend Euro an Zinsen.


Tilgung ist auch ein Schutz vor Zinsrisiken

Das Zinsniveau ist aktuell wieder gestiegen. Wer jetzt finanziert, sollte sich bewusst machen, dass die Anschlussfinanzierung in zehn oder fünfzehn Jahren noch teurer sein kann – oder zumindest auf einem ähnlich hohen Niveau bleibt.
Wenn du in dieser Zeit schon viel getilgt hast, ist die Restschuld kleiner – und damit auch das Risiko, dass dich eine Anschlussfinanzierung aus der Bahn wirft. Tilgung ist also auch ein Risikopuffer.


Tilgungssatzwechsel – Flexibilität für die Zukunft

Gute Baufinanzierungen bieten dir die Möglichkeit, den Tilgungssatz später zu ändern. Vielleicht willst du zu Beginn mit 2 % starten, aber nach ein paar Jahren auf 3 oder 4 % erhöhen, wenn dein Einkommen gestiegen ist.
Oder du willst dich in Elternzeit oder bei einem Jobwechsel etwas entlasten – dann kann es helfen, temporär die Tilgung zu senken. Wichtig: Das muss im Vertrag geregelt sein. Sprich deine Bank darauf an, bevor du unterschreibst.


Sondertilgungen – ein echter Turbo

Neben der regulären Tilgung gibt es oft die Möglichkeit, Sondertilgungen zu leisten. Das heißt: Du darfst zusätzlich zur normalen Rate einmal im Jahr einen bestimmten Betrag (z. B. 5 % der Restschuld) extra zurückzahlen.
Das lohnt sich besonders, wenn du z. B. einen Bonus bekommst, ein Auto verkaufst oder eine Erbschaft machst. Mit jeder Sondertilgung sinkt die Restschuld – und deine Zinskosten gleich mit.

Auch hier gilt: Sondertilgungen müssen im Vertrag stehen. Manche Banken bieten sie standardmäßig, andere nur gegen Zinsaufschlag. Achte beim Vergleich darauf.


Tilgung ist mehr als eine Zahl – sie ist deine Zukunftsentscheidung

Eine gut gewählte Tilgung bringt dir Planungssicherheit, spart Zinsen und sorgt dafür, dass du irgendwann wirklich schuldenfrei bist – nicht erst zur Rente, sondern vielleicht schon zehn Jahre früher.
Nimm dir Zeit, den für dich passenden Tilgungssatz zu finden. Und wenn du Luft hast: lieber etwas mehr tilgen als zu wenig. Ich hab das damals gemacht – und es nie bereut. Denn nichts fühlt sich besser an, als zu wissen: Mit jeder Rate wächst dein Eigentum. Nicht das der Bank.

Wenn du Fragen zur passenden Tilgung oder zu deiner Finanzierungsstrategie hast – schreib mir gern. Ich helfe dir, den richtigen Weg zu finden.