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Annuitätendarlehen: Warum (fast) jeder Immobilienkäufer darauf setzt – und wie ich es optimal für mich genutzt habe

Wenn du dich gerade mit Immobilienfinanzierung beschäftigst, hast du diesen Begriff garantiert schon zigmal gelesen: Annuitätendarlehen. Es ist die mit Abstand beliebteste Finanzierungsform in Deutschland – und das aus gutem Grund.
Ich hab selbst ein Annuitätendarlehen abgeschlossen – und in diesem Beitrag erkläre ich dir, was das ist, wie es funktioniert und welche Stellschrauben du wirklich verstehen solltest, bevor du unterschreibst.


Was ist ein Annuitätendarlehen?

Ein Annuitätendarlehen ist ein Immobilienkredit, bei dem du monatlich die gleiche Rate zahlst – über Jahre hinweg. Diese Rate setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen:

  • Zinsen auf die noch offene Restschuld
  • Tilgung, also die Rückzahlung des eigentlichen Kreditbetrags

Der Clou dabei: Die Gesamtrate bleibt gleich, aber der Anteil an Zinsen sinkt mit der Zeit – und der Tilgungsanteil steigt.


Mein Beispiel: So sah’s bei mir aus

Ich hab 250.000 € finanziert, zu einem Zinssatz von 2,4 % und 2 % Anfangstilgung.
Meine Monatsrate lag bei ca. 916 €.
In den ersten Jahren waren davon knapp 520 € Zinsen und 396 € Tilgung.
Nach 5 Jahren war die Tilgung schon höher als die Zinsen – das hat richtig motiviert.

Warum? Weil du spürst: Der Kredit wird kleiner. Monat für Monat.


Vorteile eines Annuitätendarlehens

Planungssicherheit: Immer dieselbe Monatsrate. Ideal, wenn du ein stabiles Budget brauchst (Familie, Beruf, Fixkosten).

Transparenz: Du weißt, wann du schuldenfrei bist – je nach Laufzeit und Tilgung.

Zinssicherheit: Du kannst den Zins über 10, 15 oder sogar 20 Jahre festschreiben lassen – gerade in unsicheren Zeiten Gold wert.

Einfachheit: Kein variables Risiko, keine komplexen Rechenmodelle. Du zahlst – und der Kredit wird kleiner.


Welche Stellschrauben sind entscheidend?

Hier kommen meine wichtigsten Learnings aus eigener Erfahrung:

1. Anfangstilgung

Je höher die anfängliche Tilgung, desto schneller wirst du schuldenfrei. Ich hab mit 2 % Tilgung begonnen – aber rückblickend hätte ich bei 3 % starten sollen. Das hätte mir mehrere Jahre Laufzeit erspart.

Faustregel:

  • 1 % Tilgung → ca. 35–40 Jahre Laufzeit
  • 2 % → ca. 27–30 Jahre
  • 3 % → ca. 20–23 Jahre

2. Zinsbindung

Ich hab mich für 15 Jahre entschieden – das gab mir eine gute Balance aus Sicherheit und Flexibilität.
Aber Achtung: Nach Ablauf der Zinsbindung brauchst du eine Anschlussfinanzierung – und wenn die Zinsen dann gestiegen sind, kann das teuer werden.

3. Sondertilgungsoptionen

Unbedingt verhandeln! Ich hab jährlich bis zu 5 % Sondertilgung vereinbaren können – und das hat mir richtig geholfen, als ich mal einen Bonus ausgezahlt bekam.


Was viele unterschätzen: Tilgungswechselrecht

Bei manchen Banken kannst du später die Tilgung anpassen – zum Beispiel von 2 % auf 3 % oder auch mal runter auf 1 %, wenn es finanziell eng wird.

Ich hab das zum Glück mit eingebaut – und als ich für ein Jahr in Elternzeit ging, konnte ich meine Rate entsprechend anpassen. Ohne das hätte ich echt Probleme bekommen.


Mein Fazit: Annuitätendarlehen ist der Goldstandard – wenn du’s richtig einstellst

Für mich war das Annuitätendarlehen die perfekte Lösung: verlässlich, fair, planbar. Aber: Die Details machen den Unterschied. Wer einfach nur „die Rate passt“ denkt, vergibt viel Potenzial.
Deshalb: Rechne nicht nur Monatsraten, sondern versteh das Gesamtpaket – und hol dir Rat, wenn du unsicher bist.
Wenn du wissen willst, ob deine geplante Finanzierung wirklich zu dir passt – schreib mir gern. Ich helf dir, das Darlehen zu deinem Leben passend zu machen – nicht umgekehrt.


 

Zinsbindung beim Immobilienkredit: Kurz oder lang – was ist sinnvoll?

Wer ein Haus finanziert, wird früher oder später mit einer entscheidenden Frage konfrontiert: Wie lange soll der Zinssatz festgeschrieben sein? Fünf Jahre? Zehn? Oder gleich zwanzig? Die sogenannte Zinsbindung hat mehr Einfluss auf deine Finanzierung, als viele denken – sie kann dir Planungssicherheit geben oder dir am Ende teuer zu stehen kommen.
Ich bin Alex, Hausbesitzer seit über 20 Jahren, und ich habe beides erlebt: Zinsbindungen, bei denen ich froh war, sie festgelegt zu haben – und Situationen, in denen ich mir gewünscht hätte, flexibler zu sein. In diesem Beitrag zeige ich dir, welche Zinsbindung wann sinnvoll ist – und wie du die für dich richtige Entscheidung triffst.


Was bedeutet Zinsbindung überhaupt?

Wenn du einen Immobilienkredit aufnimmst, vereinbarst du mit der Bank einen Zinssatz. Dieser Zinssatz ist für eine bestimmte Zeit festgeschrieben – das ist die Zinsbindung. Während dieser Zeit ändert sich dein Zinssatz nicht – ganz gleich, wie sich die Marktzinsen entwickeln.
Nach Ablauf der Zinsbindung musst du die verbleibende Restschuld über eine Anschlussfinanzierung regeln – entweder bei der gleichen Bank oder einem neuen Anbieter.


Kurze Zinsbindung: Flexibler, aber riskanter

Eine kurze Zinsbindung (z. B. 5 oder 10 Jahre) hat den Vorteil, dass der Zinssatz oft etwas günstiger ist. Und du bist schneller wieder frei für eine neue Verhandlung – zum Beispiel, wenn die Zinsen sinken oder du deine Finanzierung an eine neue Lebenssituation anpassen willst.
Aber: Nach Ablauf musst du neu finanzieren. Und wenn die Zinsen dann deutlich höher sind als beim Abschluss, kann das die monatliche Belastung spürbar erhöhen.

Diese Variante eignet sich vor allem für Menschen, die:

  • sehr hohes Eigenkapital mitbringen
  • eine kurze Restlaufzeit planen
  • mit sinkenden Zinsen rechnen (was aktuell eher unwahrscheinlich ist)

Lange Zinsbindung: Sicherheit auf viele Jahre

Zinsbindungen von 15, 20 oder sogar 30 Jahren bieten dir eines vor allem: Planungssicherheit. Deine Rate bleibt über die gesamte Zeit konstant – egal, was am Markt passiert.

Das ist besonders wertvoll, wenn du:

  • eine lange Laufzeit hast
  • nur begrenzten finanziellen Spielraum hast
  • keine Überraschungen bei der Anschlussfinanzierung willst
  • aktuell ein gutes Zinsniveau sichern möchtest

Klar: Die Bank lässt sich die Sicherheit mit einem etwas höheren Zinssatz bezahlen. Aber viele sehen das – zu Recht – als eine Art Versicherung gegen steigende Zinsen.


Was ist mit 10 Jahren – dem Klassiker?

Die 10-jährige Zinsbindung gilt als Standard – nicht zu kurz, nicht zu lang. Und sie hat einen praktischen Vorteil: Nach zehn Jahren hast du ein gesetzliches Sonderkündigungsrecht (§ 489 BGB) – selbst bei längerer Laufzeit.

Das heißt: Du kannst nach zehn Jahren mit sechs Monaten Frist kündigen, auch wenn du z. B. 15 oder 20 Jahre Zinsbindung vereinbart hast. Das macht die lange Bindung im Nachhinein oft noch attraktiver – denn du hast die Sicherheit, aber auch einen möglichen Ausstieg.


Wie entwickle ich eine kluge Zinsstrategie?

Ich empfehle immer: Rechne verschiedene Szenarien durch. Frag dich:

  • Wie viel Sicherheit brauche ich in den nächsten Jahren?
  • Wie viel Luft habe ich, falls die Zinsen steigen?
  • Wie schnell möchte ich tilgen – und wann schuldenfrei sein?

Wenn du z. B. eine hohe Tilgung wählst, kann auch eine 10-jährige Zinsbindung ausreichend sein – weil die Restschuld danach überschaubar ist. Wenn du langsam tilgst, ist eine längere Zinsbindung fast immer die bessere Wahl.


Zinsbindung ist keine Nebensache – sie ist das Rückgrat deiner Finanzierung

Ich habe bei meiner ersten Finanzierung zehn Jahre gewählt – damals waren die Zinsen bei über 4 %. Als sie später fielen, hätte ich von einer kürzeren Bindung profitiert. Bei meiner zweiten Finanzierung habe ich dann auf 20 Jahre gesetzt – und konnte die stabile Rate richtig genießen.
Die beste Zinsbindung ist immer die, die zu deiner Lebenssituation passt. Lieber etwas mehr für Sicherheit zahlen, als später in eine Anschlussfinanzierung zu stolpern, die dir die Luft abschnürt.

Wenn du dir gerade Gedanken machst, wie lange du dich binden sollst – schreib mir gern. Ich helfe dir, die Optionen durchzurechnen und deine Finanzierung stabil aufzustellen.

 

Mieterwechsel effizient organisieren – mein Ablauf von Kündigung bis Neuvermietung

Als Vermieter freue ich mich ehrlich gesagt über langfristige Mietverhältnisse. Sie bringen Stabilität, weniger Aufwand, keine Inserate. Aber irgendwann kommt er doch, der Tag: Ein Mieter zieht aus.
Ich erinnere mich an meinen ersten Mieterwechsel. Unsicherheit pur. Was ist mit Schönheitsreparaturen? Wann muss ich die Kaution zurückzahlen? Was gehört ins Übergabeprotokoll? Und wie finde ich einen neuen, zuverlässigen Nachmieter?
Heute, einige Wechsel später, habe ich meinen Ablauf gefunden – klar, effizient und mit möglichst wenig Leerstand dazwischen.


1. Die Kündigung: Fristen, Bestätigung, Fahrplan

Wenn ein Mieter kündigt, gilt in der Regel die gesetzliche Frist von drei Monaten, sofern im Mietvertrag nichts anderes geregelt ist.
Wichtig ist: Ich bestätige die Kündigung schriftlich, nenne den letzten Miettag, erkläre, wann die Wohnungsbesichtigung beginnt und was ich zum Zustand der Wohnung erwarte. Das schaffe ich meist in einer freundlichen, sachlichen E-Mail – mit dem Hinweis auf das anstehende Übergabeprotokoll.

Ich bitte auch immer darum, mir etwaige Schäden oder Besonderheiten frühzeitig mitzuteilen, damit ich nicht am Übergabetag überrascht werde.


2. Vorbereitung auf die Übergabe

Etwa vier Wochen vor dem Auszug gehe ich mit dem Mieter durch die Wohnung. Ziel: Vorab klären, welche Wände noch gestrichen werden müssen, ob Löcher zu verspachteln sind oder ob es Streitpunkte geben könnte.
Ich schicke dann eine Zusammenfassung per E-Mail – keine juristische Belehrung, aber eine dokumentierte Erwartungshaltung. Das hat mir schon oft Diskussionen am letzten Tag erspart.

Zwei Wochen vor dem Auszug setze ich den Übergabetermin schriftlich fest – möglichst zum Monatsende oder Wochenanfang, damit ich noch Zeit für kleine Renovierungen habe.


3. Besichtigungen mit potenziellen Nachmietern

Sobald der alte Mieter einverstanden ist, beginne ich mit der Nachmietersuche – in der Regel über ImmoScout oder eBay Kleinanzeigen. Ich fotografiere die Wohnung so, wie sie tatsächlich aussieht – kein Homestaging, kein Weitwinkel.
Ich vereinbare maximal zwei Sammelbesichtigungen, die ich effizient takte – pro Interessent etwa zehn Minuten. Wer ernsthaft interessiert ist, bekommt ein standardisiertes Selbstauskunftsformular, Schufa-Nachweis und Einkommensnachweise geschickt.

Ich bewerte die Kandidaten nach:

  • Zuverlässigkeit in der Kommunikation
  • Beruflicher und finanzieller Stabilität
  • Gesamteindruck beim Termin

Und ich nehme mir nach der Besichtigung 48 Stunden Zeit, um nichts überstürzt zu entscheiden.


4. Die Wohnungsübergabe: Protokoll, Schlüssel, Kaution

Am Auszugstag nehme ich mir mindestens eine Stunde Zeit. Ich bringe mit:

  • Ausdruck des Übergabeprotokolls
  • Kamera für Fotos (Zählerstände, Wände, Zustand)
  • Schlüsselübersicht
  • Ordner mit dem ursprünglichen Mietvertrag

Ich dokumentiere alles genau – inklusive Zählerstände für Strom, Wasser, Heizung. Der Mieter unterschreibt das Protokoll, und ich mache zur Sicherheit eine Kopie für beide Seiten.

Die Kaution behalte ich bis zur Nebenkostenabrechnung zurück – rechtlich ist das zulässig. Wenn alles abgerechnet ist und keine Schäden vorliegen, überweise ich innerhalb von zwei bis drei Wochen.


5. Neuer Mietvertrag: Sorgfalt schlägt Schnelligkeit

Ich erstelle den neuen Mietvertrag mit aktuellen Vorlagen – in der Regel vom Haus & Grund-Verein oder über Vermietet.de. Der Vertrag enthält:

  • Indexmiete oder Staffelmiete, je nach Objekt
  • Modernisierte Angaben zu Nebenkosten
  • Details zu Schönheitsreparaturen, Gartenpflege etc.

Ich lasse mir den Vertrag immer zuerst unterschrieben zurücksenden, bevor ich selbst unterzeichne. Erst dann gilt er als abgeschlossen.

Den neuen Mieter lade ich zudem ein, eine Woche vor Einzug einen kurzen Check der Wohnung vorzunehmen – das schafft Vertrauen.


Mein Fazit: Mieterwechsel ist kein Chaos, wenn man vorbereitet ist

Früher hat mich ein Mieterwechsel Nerven gekostet. Heute sehe ich es als Chance zur Aktualisierung: Mietzins anpassen, Nebenkosten strukturieren, Zustand der Wohnung dokumentieren.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in:

  • Frühzeitiger Kommunikation
  • Klarem Zeitplan
  • Klare Trennung von Emotion und Sachlichkeit

Und: Je besser du dokumentierst, desto geringer die Konflikte – auch rechtlich.

Im nächsten Artikel zeige ich dir vielleicht, wie ich meine Nebenkostenabrechnung selbst erstelle, ohne Hausverwalter – und worauf ich bei Abrechnungsfristen und Umlageschlüsseln achten muss.

Bis bald

 

Eltern helfen beim Immobilienkauf: Familiendarlehen, Schenkung oder Bürgschaft – was ist sinnvoll?

Als ich meine erste Immobilie gekauft habe, war klar: Ohne Hilfe meiner Eltern hätte ich es nicht geschafft. Nicht weil ich nichts verdient hab – sondern weil das Eigenkapital einfach zu knapp war.
Was ich damals gelernt hab: Es gibt viele Wege, wie Eltern helfen können – und einige rechtliche und steuerliche Fallstricke, die man unbedingt kennen sollte.

In diesem Artikel zeige ich dir die wichtigsten Möglichkeiten der familiären Unterstützung – mit meinen Erfahrungen, was wirklich klappt und worauf du aufpassen musst.


Möglichkeit 1: Familiendarlehen – Kredit von Mama & Papa

Das war mein Weg. Ich habe mir 30.000 € als zinsloses Darlehen von meinen Eltern geliehen. Schriftlich fixiert, Rückzahlung flexibel. Der Vorteil:
➤ Keine Bank, keine Zinsen, kein Stress – dachte ich jedenfalls.

Aber: Auch ein Familiendarlehen sollte vertraglich geregelt sein, sonst kann das Finanzamt von einer Schenkung ausgehen – und je nach Höhe Schenkungssteuer verlangen.

Mein Tipp:

  • Immer einen schriftlichen Darlehensvertrag machen (auch innerhalb der Familie!)
  • Zahlungsmodalitäten klären (z. B. Laufzeit, Rückzahlung, ggf. Kündigungsklausel)
  • Zinsfrei ist okay – aber sollte im Vertrag stehen
  • Sicherheiten vermeiden, sonst zählt’s unter Umständen wie ein echter Bankkredit (z. B. bei Schufa etc.)

Möglichkeit 2: Schenkung – klingt gut, kann teuer werden

Wenn deine Eltern genug auf der hohen Kante haben, können sie dir auch einen Teil des Eigenkapitals schenken. Aktuell (Stand 2025) gilt:

Freibetrag pro Elternteil: 400.000 € alle 10 Jahre
Heißt: Du kannst von beiden Elternteilen zusammen bis zu 800.000 € steuerfrei erhalten. Klingt nach Luxus, betrifft aber tatsächlich auch normale Immobilienpreise in Ballungsräumen.

Achtung bei Schenkung an Schwiegerkinder – da gelten andere Freibeträge!

Mein Tipp:

  • Schenkung immer mit einem Notarvertrag oder Schenkungsprotokoll dokumentieren
  • Bei größeren Beträgen unbedingt steuerlich beraten lassen
  • Schenkung kann (wenn nichts anderes geregelt ist) im Scheidungsfall problematisch werden – Stichwort Zugewinnausgleich!

Möglichkeit 3: Bürgschaft – lieber Plan B statt Hauptlösung

Einige Banken akzeptieren auch, dass die Eltern als Bürgen auftreten, wenn dein Einkommen oder Eigenkapital nicht reicht.
Klingt verlockend – ist aber riskant.
Denn: Wenn du nicht zahlen kannst, haften deine Eltern mit ihrem gesamten Vermögen. Und das kann Familienverhältnisse extrem belasten, wenn’s mal nicht läuft.

Mein Tipp:

  • Bürgschaft nur in absoluten Ausnahmefällen und mit klarer Begrenzung (z. B. Höchstbetragsbürgschaft)
  • Lieber nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten suchen
  • Auch hier: Alles schriftlich regeln – und ehrlich miteinander sprechen

Was ich heute anders machen würde

Ich hätte den Kreditvertrag mit meinen Eltern von Anfang an sauber schriftlich aufgesetzt.
Ich hätte auch gleich mitbedacht, was passiert, wenn z. B. einer der beiden verstirbt – denn dann kann das Darlehen (steuerlich gesehen) plötzlich als Erbschaft gewertet werden.
Und: Ich hätte offener mit der Bank darüber gesprochen. Viele Banken akzeptieren Familiendarlehen als Eigenkapital, wenn sie ordentlich dokumentiert sind – das wusste ich damals nicht.


Fazit: Elternhilfe kann Gold wert sein – aber bitte mit Köpfchen

Egal ob Familiendarlehen, Schenkung oder Bürgschaft – Unterstützung von den Eltern kann deine Immobilienfinanzierung retten oder deutlich verbessern.
Aber es ist wichtig, dass du nichts dem Zufall überlässt.
Redet offen, schreibt’s sauber auf – und holt euch im Zweifel Rat von Steuerberatern oder Notaren. Das schützt Beziehungen – und das Portemonnaie.

Wenn du konkrete Fragen hast oder eine Finanzierung planst, bei der deine Eltern helfen sollen: Schreib mir gern. Ich kann dir sagen, was bei mir geklappt hat – und was ich heute anders machen würde.


 

Die besten Tools für private Vermieter – was ich nutze, um meine Mietobjekte effizient zu verwalten

Als ich meine erste Wohnung vermietet habe, lief noch alles per Zettelwirtschaft. Mietvertrag als PDF, Nebenkostenabrechnung mit Taschenrechner, Belege in einem dicken Ordner. Das ging – solange es nur eine Wohnung war. Aber als die zweite Immobilie dazukam, wurde klar: Ich brauche Struktur. Und zwar digital.
Inzwischen habe ich mir ein ganz solides Set aus Tools und Arbeitsweisen aufgebaut, mit denen ich meine Vermietung effizient, rechtssicher und weitgehend papierlos organisiere. In diesem Beitrag zeige ich dir, was ich wirklich nutze – und was sich in der Praxis bewährt hat.


Vertragsverwaltung: Papierfrei, aber rechtssicher

Ich nutze für Mietverträge, Übergabeprotokolle und Co. das Tool Vermietet.de. Dort kannst du nicht nur Verträge hinterlegen, sondern bekommst auch rechtlich geprüfte Vorlagen.

Wichtig war mir:

  • Schneller Zugriff auf Mietverträge und Anlagen
  • Digitale Signatur oder zumindest PDF-fähig
  • Übersicht über Mietlaufzeiten, Mieterhistorie und Kautionsverläufe

Vermietet.de funktioniert cloudbasiert, ist übersichtlich und für kleine Bestände teilweise kostenlos. Für mich war das der Einstieg in die digitale Mietverwaltung.


Finanzverwaltung: Einmal einrichten, dann läuft’s

Zur Kontrolle von Mieteingängen, Nebenkosten und Rücklagen arbeite ich mit einer Kombination aus Excel und der App Outbank. Warum zwei Systeme?

  • Outbank zeigt mir live alle Kontobewegungen auf meinen Immobilienkonten. Ich kann Mieteinnahmen markieren, Rücklagen automatisieren und habe alles an einem Ort.
  • Excel nutze ich zur strukturierten Jahresübersicht. Einnahmen, Ausgaben, Werbungskosten, Rücklagenstand – alles in einem Sheet.

Das klingt doppelt, ist aber super effizient. Einmal im Monat exportiere ich meine Outbank-Daten und übertrage sie in meine Jahresübersicht.


Nebenkostenabrechnung: Ja, auch das geht selbst

Früher habe ich stundenlang mit Word-Vorlagen und Taschenrechner gearbeitet. Heute nutze ich für die Nebenkostenabrechnung die Webanwendung WISO Hausverwalter.

Vorteile:

  • Alle umlagefähigen Kosten können nach Verteilerschlüssel zugeordnet werden
  • Integration von Hausgeld-Abrechnungen aus WEG-Verwaltung möglich
  • Ausgabe der Abrechnung als druckfertiges PDF

Für private Vermieter mit 1 bis 3 Einheiten ist das vollkommen ausreichend. Ich habe damit 2024 drei Abrechnungen in einer Stunde erledigt. Früher hat mich das zwei Abende gekostet.


Dokumentation: Übergabeprotokolle, Mängel, Kommunikation

Ich habe mir angewöhnt, alles rund um die Wohnung fotografisch und schriftlich zu dokumentieren. Dafür nutze ich die App Evernote, in der ich für jede Wohnung ein eigenes Notizbuch habe.

Darin enthalten:

  • Übergabeprotokolle mit Fotoanhang
  • Schriftwechsel mit Mietern
  • Notizen zu Reparaturen, Handwerkerkontakten etc.

Alles ist durchsuchbar, synchronisiert sich zwischen Laptop und Handy und ist im Zweifel schnell griffbereit – auch beim Gespräch mit dem Mieter.


Kommunikation mit Mietern: Klar, professionell, nachweisbar

Früher lief viel über WhatsApp. Heute trenne ich strikt:

  • Organisatorisches wie Termine oder Ankündigungen per E-Mail
  • Dringende Dinge (z. B. Heizungsausfall) auch mal per SMS oder Telefon

Alle Vereinbarungen werden per Mail zusammengefasst. Mein Ziel ist immer: Nachvollziehbarkeit. Falls es mal zu Missverständnissen kommt, habe ich einen klaren Verlauf. Und das hat mir schon mehrfach den Rücken gestärkt.


Weniger ist mehr – aber ohne Tools geht’s nicht

Du brauchst kein Vermietungs-ERP, wenn du 1 oder 2 Wohnungen vermietest. Aber du brauchst eine klare Struktur. Für mich sind das:

  • Vermietet.de für Verträge und Stammdaten
  • Outbank für Tagesfinanzen
  • Excel für Steuer und Jahresüberblick
  • WISO Hausverwalter für Nebenkosten
  • Evernote für Dokumentation

Das alles läuft inzwischen reibungslos – und spart mir im Alltag jede Menge Zeit, Nerven und Rückfragen vom Steuerberater.
Wenn du gerade erst mit der Vermietung startest, fang klein an. Aber bau dir direkt eine Struktur auf. Denn spätestens mit der zweiten Wohnung wird’s sonst unübersichtlich.

Im nächsten Beitrag erzähle ich dir vielleicht, wie ich Mieterwechsel und Besichtigung stressfrei organisiere – mit klaren Abläufen und ohne Bauchschmerzen.