Immobilie als Kapitalanlage finanzieren – wie ich’s gemacht hab (und was ich fast vermasselt hätte)

5. Mai 2025  •  Aktuelles, Meine Erfahrungen

Nachdem mein erstes Hausprojekt für den Eigenbedarf stand, wurde mein Interesse an einer zweiten Immobilie immer größer. Nicht zum Selberwohnen diesmal – sondern als Kapitalanlage. Monatliche Mieteinnahmen, langfristiger Vermögensaufbau, steuerliche Vorteile – klang alles super.
Aber so einfach wie’s klingt, ist es nicht. Vor allem die Finanzierung ist eine ganz eigene Nummer. Ich nehm dich heute mit durch meinen kompletten Weg – von der Objektsuche bis zur Finanzierungszusage – mit allen Höhen, Tiefen und Aha-Momenten.


Der Unterschied zur Eigennutzung? Riesig!

Bei der ersten Immobilie hab ich gedacht: „Ich kenn das ja jetzt – einfach wieder zur Bank gehen, Kredit holen, fertig.“

Pustekuchen.

Sobald du sagst, dass du nicht selbst einziehst, sondern die Immobilie vermieten willst, ticken Banken ganz anders:

  • Die prüfen strenger.
  • Die fordern mehr Eigenkapital.
  • Und sie rechnen anders – nämlich mit dem Ertragswert, nicht nur dem Verkehrswert.

Aber: Es geht! Und es kann sich richtig lohnen – wenn du weißt, wie du’s angehst.


So hab ich meine Kapitalanlage finanziert

1. Objekt gesucht – mit Fokus auf Rendite, nicht Romantik

Beim Eigenheim war’s die Küche, die Lage zur Kita, das Gefühl.
Bei der Kapitalanlage war’s:
Kaltmiete pro Quadratmeter, Lagepotenzial, Sanierungsstand.
Klingt unsexy? Ist aber das, was zählt.

Ich hab am Ende eine 2-Zimmer-Wohnung in Leipzig gekauft – gut vermietet, stabile Gegend, 5,2 % Bruttorendite.

2. Eigenkapital eingeplant – mindestens 20 %

Die Bank wollte hier mehr Sicherheit als bei der Eigennutzung. Ich hab rund 25 % Eigenkapital eingebracht, also ca. 30.000 € bei einem Kaufpreis von 120.000 €. Die Kaufnebenkosten hab ich aus eigener Tasche bezahlt.

3. Finanzierung abgestimmt – mit Mieteinnahmen gerechnet

Bei der Kalkulation wurde die Miete direkt berücksichtigt. Heißt: Die monatliche Miete senkt rechnerisch meine Belastung, was meine Bonität verbessert.

Ich hab mich für einen Kredit bei der Commerzbank entschieden – die war ziemlich offen für Kapitalanleger, solange die Zahlen stimmen.


Diese Stolperfallen hätt ich fast übersehen

Sanierungsrücklage der WEG

Die Wohnung war in einem Mehrfamilienhaus. Die Rücklage war niedrig – das hätte mir fast die Finanzierung versaut.
Tipp: Immer die Protokolle der Eigentümerversammlungen checken.

Vermietung nicht garantiert

Die Bank rechnet zwar mit der aktuellen Miete – aber du musst selbst sicherstellen, dass das auch dauerhaft realistisch ist. Ich hab mir Mietpreisspiegel und Nachfrageberichte der Stadt angeschaut.

Steuern nicht vergessen!

Die Mieteinnahmen musst du versteuern – aber du kannst auch Abschreibungen, Zinsen und Kosten gegenrechnen. Ich hab mir dafür einen Steuerberater geholt. War Gold wert.


Mein Fazit: Kapitalanlage ja – aber nur mit Plan

Ich bin froh, dass ich’s gemacht hab. Die Wohnung ist seit 2 Jahren stabil vermietet, bringt mir jeden Monat einen kleinen Überschuss – und ich tilge nebenbei mein Darlehen. Win-win.

Aber: Das war kein Selbstläufer. Ich hab mich richtig reingefuchst, gerechnet, verhandelt – und manchmal gezweifelt.

Mein Rat an dich:
Nicht von Emotionen leiten lassen.
Rendite sauber durchrechnen.
Objekt und Lage nüchtern bewerten.
Und niemals ohne Rücklagen!

Beim nächsten Mal geht’s vielleicht um das Thema:
„Mietausfall, Schäden, Bürokratie – lohnt sich Vermieten überhaupt?“

Bis dahin – bleib renditestark! Dein Alex