Als ich vor ein paar Jahren angefangen habe, mich intensiver mit Baufinanzierung zu beschäftigen, bin ich zum ersten Mal über den Begriff Forward-Darlehen gestolpert. Ehrlich gesagt, ich habe das anfangs für irgendein neumodisches Bankprodukt gehalten, das keiner wirklich braucht. Heute weiß ich: Es kann einer der cleversten Schachzüge sein, wenn man bereits einen Immobilienkredit hat und die Zinsen in Zukunft steigen könnten.
Was ist ein Forward-Darlehen?
Ein Forward-Darlehen ist im Grunde eine Anschlussfinanzierung in der Zukunft, die du dir schon heute sichern kannst. Hast du also einen laufenden Kredit, dessen Zinsbindung in ein paar Jahren endet, kannst du dir schon jetzt einen festen Zinssatz für die Zeit danach reservieren.
Der Clou: Selbst wenn die Zinsen in 2 oder 3 Jahren stark steigen, zahlst du trotzdem nur den Zinssatz, den du heute vertraglich fixiert hast. Das gibt Sicherheit – und in unsicheren Zeiten ist das Gold wert.
Warum das 2025 so interessant ist
Wir alle haben die Achterbahnfahrt der Zinsen in den letzten Jahren miterlebt. Von Rekordtiefs bis hin zu plötzlichen Sprüngen nach oben. Niemand kann seriös vorhersagen, ob die Zinsen 2026 wieder sinken oder noch höher klettern.
Mit einem Forward-Darlehen kannst du dir einfach ein Stück Planungssicherheit zurückholen. Gerade, wenn die Restschuld noch hoch ist, macht das richtig Sinn.
So funktioniert es in der Praxis
Nehmen wir an, dein aktueller Kredit läuft bis Ende 2027. Du weißt: Danach brauchst du eine neue Finanzierung, um die Restschuld weiter abzutragen.
Die Bank bietet dir an, schon 2025 ein Forward-Darlehen abzuschließen – also zwei Jahre im Voraus. Dieses Darlehen startet dann exakt im Januar 2028, aber der Zinssatz wird jetzt schon fix gemacht.
Natürlich gibt es dafür einen kleinen Zinsaufschlag (z. B. 0,1 % pro Vorlaufmonat). Aber verglichen mit dem Risiko stark steigender Zinsen, ist das oft ein fairer Deal.
Vor- und Nachteile ehrlich betrachtet
Vorteile:
- Absolute Zinssicherheit für die Zukunft
- Planungssicherheit bei den monatlichen Raten
- Schutz vor steigenden Marktzinsen
Nachteile:
- Bei fallenden Zinsen bleibst du auf dem höheren Zinssatz sitzen
- Zinsaufschläge verteuern die Finanzierung etwas
- Frühzeitige Bindung – weniger Flexibilität
Mein Tipp aus eigener Erfahrung
Ich habe selbst vor einigen Jahren ein Forward-Darlehen abgeschlossen, als die Zinsen gerade im Begriff waren zu steigen. Im Nachhinein war es die richtige Entscheidung – ich zahle heute rund 0,7 % weniger, als wenn ich bis zum Ende der Zinsbindung gewartet hätte.
Mein Tipp: Nicht blind unterschreiben, sondern unbedingt mehrere Angebote einholen. Unterschiedliche Banken kalkulieren die Zinsaufschläge sehr verschieden. Da lohnt sich der Vergleich richtig!
Für wen lohnt sich das 2025 besonders?
- Für alle, deren Zinsbindung in den nächsten 1–5 Jahren ausläuft
- Bei hohen Restschulden, wo schon kleine Zinsänderungen große Summen ausmachen
- Für sicherheitsorientierte Käufer, die feste Zahlen statt Risiken wollen
Das Forward-Darlehen ist kein Produkt für Zocker oder kurzfristige Denker, sondern für Menschen, die Sicherheit schätzen und lieber heute schon wissen, was sie morgen zahlen. 2025, in einem Umfeld mit vielen Unsicherheiten, ist das Thema aktueller denn je.