Archiv des Autors: Moderator

Warum Handwerkertermine mein persönlicher Albtraum wurden

Ich liebe mein Haus. Ehrlich.
Aber jedes Mal, wenn ich das Wort „Handwerker“ höre, zucke ich zusammen wie ein Hund beim Donner.
Nicht, weil ich sie nicht schätze – im Gegenteil.
Ich bewundere Menschen, die wissen, was ein Drehmoment ist und warum man Kabel nicht einfach „irgendwo reinsteckt“.
Aber Termine mit Handwerkern? Das ist die olympische Königsdisziplin der Geduldsprüfung.


Episode 1: Der Maler, der nie kam

Ich erinnere mich noch an meinen ersten Versuch.
Ein Malerbetrieb aus der Umgebung – freundlich am Telefon, zuverlässig im Ton.
„Klar, Herr Bosse, wir sind Montag um acht bei Ihnen!“
Montag, 7:59 Uhr: Ich bin bereit. Kaffee gekocht, Wände leer, voller Vorfreude.
Montag, 9:30 Uhr: Nichts.
Montag, 11:00 Uhr: Noch immer nichts.
Montag, 14:00 Uhr: „Wir hatten da noch was auf einer anderen Baustelle… wir kommen morgen.“
Kleiner Spoiler: Sie kamen nie.


Episode 2: Der Elektriker mit dem heiligen Kalender

Elektriker sind ein eigenes Universum.
Wenn sie sagen, sie kommen „in zwei Wochen“, bedeutet das:
„Wenn der Mond im richtigen Winkel zur Sicherung steht und der Kupferpreis unter 9.000 Dollar fällt.“
Ich hatte mal einen, der rief mich tatsächlich an, um zu sagen:
„Ich komme heute nicht, weil mein Kollege Geburtstag hat und wir grillen.“
Ich schwöre, ich hab kurz überlegt, einfach mitzugrillen – Hauptsache, er merkt sich wenigstens meine Adresse.


Episode 3: Der Dachdecker mit Zen-Mentalität

Dachdecker sind die entspanntesten Menschen der Welt.
Ich: „Das Dach tropft.“
Er: „Das ist kein Problem, das ist nur Wasser.“
Und dann kam er – drei Wochen später – mit dem Satz:
„Jetzt ist’s trocken, jetzt können wir arbeiten.“

Ich konnte nicht mal böse sein. Der Mann hatte recht.
Aber in dem Moment wünschte ich mir, mein Dach wäre Buddhist und würde einfach den Regen annehmen.


Zwischen Frust und Faszination

Das Verrückte ist: Wenn sie dann da sind, sind sie genial.
Sie lösen Probleme in Minuten, für die ich drei YouTube-Videos und zwei Tassen Kaffee brauche.
Und jedes Mal denke ich: „Warum bin ich eigentlich so sauer auf Leute, die das können, was ich nicht kann?“
Die Antwort ist simpel: Weil ich als Hausbesitzer gelernt habe, dass Geduld die wichtigste Baustoffkomponente ist.


Ich habe gelernt, dass Handwerkertermine kein fester Bestandteil im Kalender sind, sondern eine philosophische Annäherung an die Unendlichkeit.
Aber ich hab auch gelernt: Wenn sie kommen, machen sie’s richtig.
Nur eben nicht pünktlich.


Wenn das Einkommen plötzlich weg ist – Wie du deinen Immobilienkredit in der Krise retten kannst…

Es war ein grauer Dienstagmorgen, als mich ein Freund anrief. Die Stimme am Telefon klang brüchig: „Ich hab heute meine Kündigung bekommen. Was mach ich jetzt mit dem Haus?“
Ein Satz, der einem eiskalt durch die Glieder fährt. Denn wer ein Darlehen am Laufen hat, weiß: Die Bank interessiert sich wenig für persönliche Schicksale – sie will ihre Raten. Und trotzdem: Es gibt Wege, einen finanziellen Einbruch zu überstehen, ohne gleich das Zuhause zu verlieren.


Der erste Schock: Ratenstopp oder Notfallplan?

Das Wichtigste zuerst: Nicht abtauchen.
Viele machen den Fehler, aus Angst oder Scham nicht mit der Bank zu reden. Dabei ist genau das der erste Schritt, um Zeit zu gewinnen. Banken sind keine Monster – sie wissen, dass Menschen krank werden, Jobs verlieren oder in Elternzeit gehen.
Du kannst oft einen zeitlich begrenzten Zahlungsaufschub beantragen, eine Tilgungspause oder die Rate reduzieren.
Manche Banken bieten diese Option sogar automatisch an, wenn du sie früh genug kontaktierst.


Kurzarbeit, Elternzeit, Krankheit – was wirklich hilft

  • Kurzarbeit: Die Bank kann eine Anpassung der Raten für die Dauer der Kurzarbeit ermöglichen.
  • Elternzeit: Ein Tilgungsstopp von sechs bis zwölf Monaten ist bei vielen Kreditinstituten machbar.
  • Krankheit oder Unfall: Wenn du eine Restschuldversicherung abgeschlossen hast, springt diese in bestimmten Fällen ein – allerdings immer mit Einschränkungen.

Ich persönlich halte solche Versicherungen oft für überteuert, aber sie können in extremen Fällen retten, was zu retten ist.


Notlösung: Vermietung statt Verkauf

Ich habe erlebt, dass Menschen ihr Haus nicht verlieren mussten, weil sie schnell umgedacht haben. Wenn du dein Haus oder Teile davon vermietest, kannst du die Rate oft weiter bedienen, bis sich deine Situation stabilisiert.
Eine Freundin hat zum Beispiel nach der Trennung das Obergeschoss ihres Hauses vermietet – das deckte fast die Hälfte ihrer monatlichen Kreditrate.


Wenn gar nichts mehr geht

Sollte wirklich keine Lösung greifen, bleibt manchmal nur der Verkauf – aber auch der kann strategisch erfolgen. Lieber selbst verkaufen und den Preis mitbestimmen, als später in einer Zwangsversteigerung zu landen, bei der am Ende kaum etwas übrig bleibt.
Und: Nach einem freiwilligen Verkauf bist du in der Regel besser gestellt als bei einer zwangsweisen Abwicklung, weil du das Gespräch mit der Bank offen führst.


Mein persönliches Fazit

Ein plötzlicher Einkommensverlust ist kein Todesurteil für deinen Immobilienkredit. Aber er verlangt, dass du schnell, ehrlich und lösungsorientiert handelst. Wer offen kommuniziert und früh reagiert, hat erstaunlich viele Optionen.
Ich sag’s so, wie ich’s erlebt habe: Panik hilft nie – Gespräche schon.


Wie sich mein Hauskauf wirklich angefühlt hat – zwischen Euphorie, Stress und Realitätsschock

Man erzählt oft, der Hauskauf sei „die schönste Entscheidung des Lebens“.
Ehrlich?
Für mich war es eine Achterbahnfahrt zwischen Herzklopfen, Kopfschmerzen und dem stillen Gedanken: „Was, wenn ich mich übernommen habe?“


Der Anfang – Euphorie pur

Ich weiß noch, wie ich das Exposé geöffnet habe.
Drei Fotos, ein kurzer Text, und ich wusste: Das ist es.
Ich sah mich schon auf der Terrasse sitzen, morgens Kaffee, abends Wein, am Wochenende Freunde.
Es fühlte sich nach Freiheit an, nach Ankommen.

Ich war bereit. Bereit für Verantwortung, Schulden, alles.

Die ersten Wochen waren ein Rausch – Besichtigung, Finanzierung, Zusage.
Alles lief. Zu gut, fast schon unheimlich reibungslos.


Die Realität kommt mit dem Notartermin

Da sitzt du dann.
Vor dir ein Stapel Papier, ein Notar mit monotoner Stimme und irgendwo im Hinterkopf dieser Gedanke:
„Ich verschulde mich gerade für die nächsten zwanzig Jahre.“

Die Unterschrift fühlte sich an wie ein Sprung aus dem Flugzeug – ohne Fallschirm, aber mit Hoffnung.

Ich erinnere mich an diesen Moment danach, als ich draußen stand, die Sonne schien, und ich dachte:
„Jetzt bin ich Eigentümer.“
Aber Eigentum fühlt sich in dem Moment nicht an wie Freiheit.
Es fühlt sich an wie Verantwortung, die plötzlich Gewicht bekommt.


Der Alltag nach dem Kauf

Die ersten Wochen war alles Baustelle.
Lärm, Dreck, Entscheidungen im Minutentakt.
Jede Steckdose, jeder Bodenbelag – Kleinigkeiten, die plötzlich über Stunden diskutiert werden.
Und irgendwann kam dieser Punkt, an dem ich nachts wachlag und dachte:
„Was, wenn die Waschmaschine morgen kaputtgeht? Oder das Dach undicht wird?“
Das war der Moment, in dem Euphorie Platz machte für Realität.


Aber dann, langsam, wurde es Zuhause

Mit jedem Tag, an dem ich nach Hause kam, wurde es ein bisschen mehr mein Haus.
Die Routine zog ein, die Nervosität wich.
Und irgendwann war dieser Gedanke da:
„Ich hab’s wirklich geschafft.“

Es war kein lautes Gefühl, kein Moment, den man auf Instagram teilt.
Eher ein leises, tiefes Aufatmen.


Heute, mit Abstand

Heute sehe ich den Hauskauf anders.
Nicht als Ziel, sondern als Beginn eines neuen Lebensabschnitts.
Ein Abschnitt, in dem man wächst – finanziell, emotional, handwerklich (ja, auch das!).
Ich habe gelernt, dass Eigentum nicht nur Besitz bedeutet, sondern auch Auseinandersetzung mit sich selbst.
Mit Verantwortung, Geduld und Prioritäten.


Mit zwei Einkommen zum Eigenheim – wie Partnerschaft, Nebenjob oder Mieteinnahmen die Finanzierung retten können

Ich weiß noch, wie ich damals vor meinem ersten Finanzierungsgespräch saß – die Hände leicht schwitzig, die Unterlagen ordentlich sortiert. Der Bankberater blätterte durch meine Zahlen und meinte dann trocken: „Allein wird das schwierig.“
Das war der Moment, an dem ich begriff, dass mehr Einkommen nicht nur Luxus bedeutet – es kann über den Traum vom Eigenheim entscheiden.


Zwei Einkommen – doppelte Chance

Wenn du mit einem Partner oder einer Partnerin gemeinsam finanzierst, verändert sich sofort die gesamte Berechnung.
Die Bank schaut auf das Haushaltseinkommen, also auf beide Gehälter zusammen. Damit steigen nicht nur deine Kreditchancen, sondern auch der mögliche Kreditrahmen – oft um 30 bis 50 Prozent.

Ein Beispiel:

  • Allein mit 3.000 € netto bekommst du vielleicht 250.000 € Kredit.
  • Gemeinsam mit 5.000 € netto können es plötzlich 400.000 € oder mehr sein.

Und das Beste: Zwei Einkommen bedeuten auch mehr Stabilität, falls mal einer von euch in Elternzeit geht, krank wird oder beruflich wechselt.


Nebenjob oder zweites Standbein

Ich kenne einige, die sich durch einen Nebenjob die Finanzierung erst ermöglicht haben.
Zwar wird dieses Einkommen von Banken nur zu einem Teil angerechnet (meist 50–70 %), aber es kann trotzdem den Ausschlag geben.
Beispiel: 500 € monatlich aus einem Nebenjob oder Freelance-Projekt können schon 30.000–40.000 € mehr Kreditspielraum bringen.

Aber Achtung: Banken akzeptieren nur regelmäßige, nachweisbare Einnahmen. Einmalige Gigs oder unregelmäßige Aufträge zählen nicht.


Mieteinnahmen als drittes Einkommen

Besonders clever wird’s, wenn du schon eine kleine Wohnung vermietest – oder das Haus, das du kaufst, teilweise vermieten willst.
Mieteinnahmen werden von vielen Banken (teilweise zu 75–80 %) angerechnet.
Ich hatte mal einen Bekannten, der eine Doppelhaushälfte kaufte und eine Hälfte vermietete. Seine Rate betrug 1.200 €, die Mieteinnahmen 800 €. Effektiv zahlte er also nur 400 €. So geht smarte Finanzierung.


Wenn einer „nur“ Bürge ist

Nicht jeder möchte oder kann gleich Miteigentümer werden. Auch das funktioniert: Eine Person nimmt den Kredit, der Partner bürgt. Das signalisiert der Bank Sicherheit, auch wenn das Einkommen nicht direkt in die Kalkulation fließt.

Aber: Eine Bürgschaft ist kein kleiner Gefallen – sie verpflichtet rechtlich. Also wirklich nur bei absolutem Vertrauen machen.


Mein persönliches Fazit

Manchmal reicht nicht der große Lottogewinn, sondern einfach ein bisschen Teamwork. Ob Partner, Nebenjob oder Mieteinnahme – wer klug kombiniert, öffnet sich Wege, die allein oft verschlossen bleiben.
Ich finde, das ist die schönste Form der Finanzierung: nicht nur Geld, sondern gemeinsamer Mut.


Warum deine Bank dich beim Immobilienkredit nicht wirklich berät (und was ich daraus gelernt habe)

Ich sag’s gleich mal vorneweg: Wenn du denkst, deine Bank will das Beste für dich – dann hast du recht.
Nur leider meint sie dabei nicht dich, sondern sich selbst.
Ich hab das auf die harte Tour gelernt. Und ja, es war teuer.


Die nette Beraterin, die alles „nur zu meinem Vorteil“ wollte

Als ich meinen ersten Immobilienkredit aufnahm, saß mir eine sympathische Dame gegenüber.
Lächeln, Kaffee, Kugelschreiber mit Logo.
„Wir finden bestimmt die perfekte Finanzierung für Sie, Herr Bosse.“
Klang gut. Ich war jung, motiviert und hatte null Ahnung.

Sie präsentierte mir drei Varianten:

  • Eine zu teuer,
  • eine absurd teuer,
  • und eine, die „genau zu mir passt“.

Natürlich nahm ich die, die „genau zu mir passte“.

Dumm nur: Alle drei Varianten waren für die Bank gleich profitabel.


Der Moment der Erkenntnis

Ein paar Jahre später hab ich den Vertrag mal von einem unabhängigen Finanzberater prüfen lassen.
Er blätterte durch die Unterlagen, schnaubte und sagte nur:
„Na, die haben Ihnen aber das Premium-Paket gegeben.“
Premium, dachte ich – das klingt doch gut.
Bis er mir erklärte, dass mein „Premium“ bedeutete: 0,4 % mehr Zins als marktüblich, Null Sondertilgungen und Gebühren, die ich nicht mal verstanden hab.Ich
hab’s ausgerechnet: Über die Laufzeit waren das mehr als 20.000 € Unterschied.
Also quasi ein halbes Bad mit Marmorfliesen – nur ohne das Bad.


Warum Banken das machen

Ganz einfach: Sie müssen.
Bankberater*innen sind keine neutralen Finanzcoaches, sie verkaufen Produkte.
Und diese Produkte haben Margen, Zielvorgaben, Boni.
Wenn sie dir also sagen, was „gut für dich“ ist, meinen sie oft: „gut für unsere Quartalszahlen“.
Ich mach ihnen keinen Vorwurf – das System ist halt so. Aber man sollte’s wissen.


Wie ich’s heute mache

Ich geh nie mehr direkt zu einer einzelnen Bank.
Ich hole mir über Vermittler oder Vergleichsportale Angebote von mehreren Banken.
Und ich verhandle. Ja, man darf mit Banken verhandeln!

Ich sag dann sowas wie:
„Ihre Konkurrenz bietet 3,2 % – können Sie das schlagen?“
Und plötzlich geht’s.

Außerdem achte ich heute auf Dinge, die früher wie Fremdwörter klangen:

  • Sondertilgungsrecht
  • Tilgungsanpassung
  • Effektiver Jahreszins (nicht nur Sollzins!)

Kleines Detail, große Wirkung.


Bankberatung ist keine Beratung – es ist Verkauf mit freundlichem Lächeln.
Wenn du das weißt, kannst du’s zu deinem Vorteil nutzen.
Ich sag’s mal so: Früher war ich Kunde.
Heute bin ich Verhandlungspartner.

Und das fühlt sich verdammt gut an.