Ich weiß, was du denkst: „2035? Das ist doch ewig hin!“
Tja, das hab ich auch gedacht – bis mir klar wurde, wie brutal die Zinsentwicklung in nur wenigen Jahren aussehen kann. Ich hab’s bei Bekannten gesehen: Erst 1,2 % bezahlt, dann plötzlich 4,5 % Anschlusszins – und Zack, Monatsrate fast verdoppelt.
Da hab ich für mich beschlossen: Das passiert mir nicht. Und genau deshalb beschäftige ich mich schon jetzt mit meiner Anschlussfinanzierung – obwohl meine Zinsbindung noch bis 2030 läuft.
Klingt irre? Ist aber klug. Ich erklär dir heute, wie du das Thema frühzeitig angehst – und dir damit richtig viel Stress (und Geld!) sparen kannst.
Was ist eine Anschlussfinanzierung überhaupt?
Wenn du einen Immobilienkredit abschließt, läuft der meist mit einer festen Zinsbindung – zum Beispiel über 10, 15 oder 20 Jahre.
Nach Ablauf dieser Zinsbindung bleibt meist noch eine Restschuld übrig – und für die brauchst du eine neue Finanzierung. Das nennt sich Anschlussfinanzierung.
Und genau da wird’s spannend: Denn wie hoch die Zinsen dann sind, weiß heute niemand. Und je nach Marktlage kann das extrem teuer oder richtig günstig sein.
Mein Plan: Frühzeitig vergleichen, später clever zuschlagen
Ich hab mir vorgenommen, das Thema nicht erst 6 Monate vor Ablauf der Zinsbindung anzugehen, sondern bereits 5 Jahre vorher regelmäßig zu checken, wie sich der Markt entwickelt.
Warum so früh?
Weil du dir mit einem Forward-Darlehen (dazu hatte ich ja schon mal geschrieben) die heutigen Zinsen für später sichern kannst – gegen einen kleinen Zinsaufschlag.
Meine konkrete Vorgehensweise:
- Restschuld ausrechnen lassen
Ich hab mir von meiner Bank eine Hochrechnung geben lassen: Wie hoch ist die Restschuld am Ende der Zinsbindung? - Forward-Angebote beobachten
Ich check regelmäßig die Angebote für Forward-Darlehen – z. B. über Interhyp, Dr. Klein oder Baufi24. Ab etwa 3 Jahre vor Ende der Zinsbindung wird’s richtig spannend. - Finanzierungs-Backup aufbauen
Ich spare zusätzlich monatlich einen kleinen Betrag – als Reserve, um entweder die Restschuld zu senken oder ggf. flexibler in den Verhandlungen zu sein.
Was viele unterschätzen: Das Zeitfenster ist eng
Die meisten Banken melden sich erst 6–12 Monate vor Ablauf der Zinsbindung. Dann ist es oft schon zu spät für einen sauberen Bankwechsel oder gute Verhandlung.
Wenn du dann unter Druck bist, bekommst du:
- Weniger Auswahl
- Schlechtere Konditionen
- Wenig Spielraum bei der Gestaltung
Je früher du dich kümmerst, desto mehr Optionen hast du. So einfach ist das.
Mein persönlicher Tipp: Lass dich nicht von der Zinsbindung einlullen
Ich hab’s selbst erlebt: Die ersten Jahre denkt man, „ach, läuft ja alles – kann ich später regeln“. Aber „später“ ist schnell da – und dann geht das Rennen gegen die Zeit los.
Deshalb: Leg dir eine Erinnerung in den Kalender. 3 Jahre vor Zinsbindungsende = los geht’s.
Mein Fazit: Die beste Anschlussfinanzierung ist die, die du früh planst
Ich weiß, es klingt verrückt, schon Jahre im Voraus zu planen. Aber genau das macht den Unterschied zwischen „Mist, jetzt wird’s teuer“ und „Nice, ich hab mir Top-Konditionen gesichert“.
Wenn du eine Finanzierung hast oder gerade planst: Denk jetzt schon an später. Es kostet dich nix – aber es kann dir Tausende Euro sparen.
Und hey – du musst ja nicht gleich was abschließen. Aber informiert zu sein, ist immer schlauer als überrascht zu werden.
Bis zum nächsten Mal – dann vielleicht mit dem Thema „Wohnriester – sinnvoll oder einfach nur Bürokratiemonster?“