Als ich meine erste Immobilie finanzieren wollte, war ich fest entschlossen: Ich geh zur Sparkasse – da kenn ich jemanden, da läuft das bestimmt glatt.
Tja, so lief’s nicht.
Ein paar Wochen und viele Nerven später hab ich’s mit einem unabhängigen Finanzierungsvermittler versucht. Und da ging alles ganz anders.
Heute verrate ich dir:
- Was der Unterschied zwischen Hausbank und Vermittler wirklich ist
- Wo du die besseren Konditionen bekommst
- Und warum ich inzwischen weiß: Man muss kein entweder-oder denken – sondern klug kombinieren.
Variante 1: Die klassische Hausbank – persönlich, aber limitiert
Ich war über zehn Jahre bei meiner Hausbank, alle meine Konten liefen dort. Ich dachte, das hilft.
Der Termin war nett, aber schnell wurde klar:
„Wir prüfen nur intern – und unsere Zinsangebote gelten nach interner Bewertung.“
Was das heißt?
Ich bekomme genau ein Angebot – und das war… okay.
Zinssatz: 3,1 %
Tilgung: 2 %
Sondertilgung möglich: Ja, aber mit Aufpreis
Ich fragte: “Was ist mit KfW-Förderung?” – Antwort: “Müssen wir prüfen.”
Ich fragte: “Gibt’s bessere Konditionen bei längerer Zinsbindung?” – Antwort: “Nicht viel Unterschied.”
Da hatte ich schon ein komisches Gefühl.
Variante 2: Der Kreditvermittler – breiter Marktvergleich, schnelles Tempo
Ein Freund empfahl mir einen unabhängigen Finanzierungsvermittler – der hatte Zugriff auf über 400 Banken.
Ich hab ihm meine Unterlagen gegeben (digital) und innerhalb von zwei Tagen bekam ich fünf konkrete Angebote – von Onlinebanken, Genossenschaftsbanken, Versicherungen (!).
Bestes Angebot:
Zins: 2,65 %
Sondertilgung: 5 % jährlich ohne Aufpreis
15 Jahre Zinsbindung
Der Vermittler hat mir auch gleich gesagt, welche Banken schneller arbeiten, wie die mit Selbstständigen umgehen (ich bin teils freiberuflich) und welche flexibel tilgbar sind.
Bonus: Er hat die KfW-Förderung direkt mit eingebaut. Die Hausbank hätte das vielleicht irgendwann angeboten.
Die größten Unterschiede im Überblick
Merkmal | Hausbank | Kreditvermittler |
---|---|---|
Angebotsvielfalt | 1 Bank | 100+ Banken |
Konditionenvergleich | Nur intern | Marktvergleich |
Zinsverhandlung | Meist starr | oft verhandelbar |
Beratung | persönlich, aber eingeschränkt | oft digital & unabhängig |
Sondertilgungen | teils Aufpreis | häufig inklusive |
KfW-Förderung | oft vergessen | meist direkt dabei |
Bearbeitungsdauer | 1–3 Wochen | 2–7 Tage (je nach Bank) |
Aber: Nicht alles ist Gold beim Vermittler
Ein paar Dinge solltest du wissen:
- Du brauchst mehr Eigeninitiative – es ist kein All-Inclusive-Service.
- Nicht jeder Vermittler ist gleich gut – such dir einen mit Erfahrung & Bewertungen.
- Manche Angebote sind online-only – nix für Leute, die lieber mit jemandem persönlich reden.
Ich hatte Glück: Mein Vermittler war super erreichbar, hat verständlich erklärt und sich sogar am Wochenende gemeldet. Aber das ist nicht überall so.
Hausbank als Vergleich, Vermittler als Werkzeug
Ich bin ehrlich: Ich nutze heute beides. Ich hol mir ein Angebot von meiner Hausbank – einfach, um einen Vergleichswert zu haben.
Und dann frag ich meinen Vermittler, was der Markt aktuell so hergibt.
Meist ist der Vermittler deutlich günstiger – aber manchmal überrascht auch die Hausbank, wenn sie merkt, dass du vergleichen kannst
Wenn du dir unsicher bist, wie du starten sollst, oder einen guten Kontakt brauchst – schreib mir. Ich helf dir gern weiter und geb dir meine ehrliche Einschätzung, auch ganz ohne Verkaufs-Absicht.