Wohnriester: Mein Erfahrungsbericht zwischen Zulagen, Steuervorteilen und Bürokratie-Wahnsinn

Ich geb’s direkt zu: Als ich das erste Mal von Wohnriester gehört hab, hab ich sofort ans Finanzamt gedacht – Formulare, Paragraphen, trockene Texte. Und ehrlich gesagt: Ein bisschen ist es auch genau das.
Aber als ich dann gelesen hab, wie viel staatliche Förderung da wirklich drinsteckt, dachte ich: Komm, Alex – das probierst du aus. Und so hab ich meine Baufinanzierung mit einem Wohnriester-Darlehen kombiniert.

Heute erzähl ich dir, wie das gelaufen ist – die guten Seiten, die Nervenkrisen, und ob ich’s nochmal machen würde.


Was ist Wohnriester überhaupt?

Wohnriester ist eine staatlich geförderte Altersvorsorge, die du für selbst genutztes Wohneigentum einsetzen kannst. Das bedeutet:

  • Du bekommst staatliche Zulagen (175 € pro Jahr für dich, 300 € pro Kind)
  • Und kannst Beiträge steuerlich geltend machen

Das Ganze funktioniert über:

  • Wohnriester-Darlehen (Riester-zertifizierte Baufinanzierung)
  • Oder Entnahme aus einem bestehenden Riester-Vertrag

Ich hab mich damals für ein klassisches Wohnriester-Darlehen entschieden – also einen Immobilienkredit, der mit Riester-Förderung kombiniert wird.


Was bei mir gut lief

Ganz ehrlich: Die Förderungen sind nicht zu unterschätzen. Ich hab zwei Kinder – und bekomme dadurch jedes Jahr:

  • 175 € Grundzulage
  • 2 × 300 € Kinderzulage
  • Macht zusammen: 775 € geschenkt pro Jahr

Zusätzlich kann ich meine Beiträge bis zu 2.100 € steuerlich geltend machen, was je nach Einkommen noch mal einen schönen Bonus bringt.

Ich hab das Ganze mit einem Vertrag bei der Schwäbisch Hall umgesetzt – solide Konditionen, Riester-konform, gut erklärt.


Was mich fast in den Wahnsinn getrieben hat

Jetzt kommt die ehrliche Seite: Die Bürokratie ist ein Monster.

  • Jährlich musst du bestätigen, dass du noch selbst in der Immobilie wohnst.
  • Die Zulagen müssen beantragt, überprüft, nachgereicht werden.
  • Wenn du mal umziehst oder vermietest, wird’s richtig kompliziert.
  • Und das Beste: Jede Förderung wird später im Alter versteuert. Man nennt das das ominöse Wohnförderkonto – da summiert sich alles, was du vom Staat bekommen hast, und darauf zahlst du im Alter Steuern. Ob du willst oder nicht.

Ich hab damals zwei Wochen gebraucht, um alle Formulare, Bestätigungen und Nachweise zusammenzukratzen – und ich bin eigentlich kein Bürokratie-Muffel.


Lohnt sich Wohnriester trotzdem?

Mein Fazit ist ehrlich und differenziert:

Ja, wenn du:

  • Kinder hast und lange in der Immobilie wohnen willst
  • Steuern sparst und die jährlichen Zulagen mitnimmst
  • Diszipliniert bist bei Papierkram

Nein, wenn du:

  • Flexibel bleiben willst (z. B. verkaufen, vermieten, auswandern)
  • Keine Lust auf Nachweise und Fristen hast
  • Später keine Steuerlast riskieren willst

Ich hab’s gemacht – und finanziell hat es sich gelohnt. Aber ich musste mich durchbeißen. Und ich weiß, dass es nicht für jeden passt.


Mein Fazit: Wohnriester ist wie ein Werkzeugkasten – du musst wissen, wie du ihn benutzt

Ich sag’s mal so: Wohnriester ist wie ein Schweizer Taschenmesser – richtig genutzt kann’s dir echt helfen. Falsch genutzt, ist es nur Ballast.
Ich bin froh, dass ich’s gemacht hab. Die Zulagen haben meine monatliche Belastung spürbar gesenkt. Aber ich weiß auch: Beim nächsten Immobilienkauf würde ich zwei Mal überlegen, ob ich’s mir noch mal antue.
Wenn du Lust auf Förderung hast, bereit bist, dich durch ein paar Formulare zu quälen und langfristig in deinem Zuhause bleiben willst – dann go for it.
Wenn du lieber flexibel bleibst und nicht noch eine Excel-Tabelle mehr führen willst – lass es lieber bleiben.

Bis zum nächsten Mal – dann vielleicht mit dem Thema:
„Kapitalanlage statt Eigenheim – wie ich meine zweite Immobilie vermietet habe“

Bleib smart und steuerbewusst


 

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