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Eigenleistung beim Hausbau: Geld sparen mit Muskelkraft – aber mit Plan!

Wer beim Hausbau Geld sparen will, kommt früher oder später auf die Idee: „Das mach ich selbst!“ Klar – klingt verlockend. Warum für den Maler, den Bodenleger oder den Gartenbauer zahlen, wenn man’s auch mit ein paar YouTube-Videos, einem Samstag und zwei Schwiegervätern hinkriegt?
Aber Vorsicht: Eigenleistung – oder auch Muskelhypothek genannt – ist kein Selbstläufer. Wenn du’s richtig machst, kannst du viele tausend Euro sparen. Wenn du’s falsch angehst, kostet es dich am Ende Nerven, Zeit und manchmal sogar Geld.

In diesem Blogbeitrag zeig ich dir, welche Arbeiten du wirklich selbst machen kannst, was du besser den Profis überlässt – und wie du deine Eigenleistung auch gegenüber der Bank clever einsetzt.


1. Was ist überhaupt Eigenleistung?

Unter Eigenleistung versteht man alle Arbeiten, die du selbst (oder mit Freunden und Familie) beim Hausbau übernimmst – statt sie von Handwerkern machen zu lassen.

Typische Beispiele:

  • Maler- und Tapezierarbeiten
  • Boden verlegen (Laminat, Vinyl, evtl. Fliesen)
  • Garten und Außenanlagen
  • Innenausbau (z. B. Türen einbauen)
  • Dämmung (mit Anleitung!)
  • Einfache Trockenbauarbeiten

Weniger empfehlenswert:

  • Elektroinstallation
  • Sanitär/Heizung
  • Dachdeckung
  • Tragende Bauteile

Bei solchen Arbeiten ist die Fachkenntnis (und die Gewährleistung!) einfach zu wichtig.


2. Wie viel kann man wirklich sparen?

Viele Bauherren kalkulieren Eigenleistung im Wert von 10.000 bis 30.000 Euro ein – je nach Umfang.

Beispielrechnung:

  • Malerarbeiten (ca. 800–1.200 € bei einem Einfamilienhaus): gespart
  • Bodenbeläge verlegen: 2.000–4.000 € gespart
  • Garten selbst anlegen: bis zu 10.000 € gespart

Aber Achtung:
Eigenleistung kostet Zeit, Kraft und oft auch Nerven.
Wenn du berufstätig bist, musst du Abende, Wochenenden oder Urlaub opfern. Und wenn du dich überschätzt, zahlst du am Ende doppelt – weil der Profi’s wieder ausbessern muss.


3. Wie erkennen Banken deine Eigenleistung an?

Viele denken: „Ich spare Eigenleistung ein – also brauche ich weniger Kredit.“
Stimmt – aber nur teilweise.

Banken rechnen Eigenleistung manchmal wie Eigenkapital, aber nur unter bestimmten Bedingungen:

✔ Die Arbeiten müssen realistisch und fachlich machbar sein
✔ Die geschätzten Beträge dürfen nicht übertrieben sein
✔ Du musst glaubhaft machen, dass du (oder Helfer) das auch wirklich können
✔ Es dürfen keine sicherheitsrelevanten Arbeiten dabei sein (z. B. Elektro)

Faustregel:
Banken erkennen bis zu 10–15 % der Bausumme als Eigenleistung an – wenn es glaubwürdig dokumentiert ist.


4. Typische Fehler bei der Eigenleistung – und wie du sie vermeidest

Zu viel auf einmal vornehmen
→ Lieber realistisch bleiben und mit Profis kombinieren

Handwerker zu spät einplanen
→ Wenn du dich übernimmst, bekommst du oft kurzfristig keinen Ersatz

Falsche Einschätzung des Zeitbedarfs
→ Rechne immer mit Puffer – sonst wohnst du länger auf der Baustelle als dir lieb ist

Baumängel durch Eigenleistung
→ Keine Gewährleistung, keine Versicherung – im Zweifel haftest du


5. Mein persönlicher Tipp: So planst du deine Eigenleistung clever

Vor dem Baustart aufschreiben, welche Arbeiten du selbst machen willst
Zeitaufwand realistisch einschätzen – nicht jeder kann nach Feierabend noch 5 Stunden Fliesen legen
Werkzeuge und Helfer vorher organisieren
Kosten-Nutzen vergleichen: Manchmal ist der Profi gar nicht so viel teurer – aber schneller und mit Gewährleistung
Mit dem Bauträger/Architekten abstimmen, welche Eigenleistungen möglich sind – nicht alles lässt sich in den Bauablauf integrieren


6. Und was ist mit der Muskelhypothek?

Muskelhypothek ist nur ein anderes Wort für Eigenleistung, das gerne von Banken genutzt wird.
Wenn du sie geschickt einsetzt, kannst du damit deine Finanzierung verbessern:

  • Weniger Kreditbedarf → geringere Monatsrate
  • Höheres „Eigenkapital“ in den Augen der Bank
  • Bessere Konditionen, wenn’s glaubwürdig kalkuliert ist

Aber: Denk daran, dass du diese Arbeitsleistung auch wirklich erbringen musst – die Bank kontrolliert das nicht, aber du merkst es spätestens beim 50. Quadratmeter Laminat.


7. Fazit: Eigenleistung lohnt sich – aber nur mit Plan

✔ Du kannst mit Eigenleistung viel Geld sparen – wenn du weißt, was du tust
✔ Nicht jede Arbeit ist für Laien geeignet – Sicherheit und Qualität gehen vor
✔ Plane deine Zeit realistisch ein – und vergiss nicht: Dein Alltag läuft weiter
✔ Sprich mit der Bank, wie viel Eigenleistung sie anerkennt – und trag’s sauber in deine Finanzierungsplanung ein

Mein Fazit: Eigenleistung kann der finanzielle Joker beim Hausbau sein – oder der Stressfaktor schlechthin. Geh’s mit Verstand, Planung und ein bisschen Demut an, dann wird’s ein Gewinn.

Hast du schon Eigenleistung erbracht oder planst es beim Bau? Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen – ob Daumen hoch oder Muskelkater pur!

 

Die größte Investition deines Lebens? Warum eine solide Baufinanzierung wichtiger ist als der Grundriss

Hallo zusammen, hier ist wieder Alex! Wenn’s um den Hausbau oder -kauf geht, reden alle sofort über Grundrisse, Küche, Fenster, Wärmepumpe oder ob das Gäste-WC lieber ins Erdgeschoss oder in den Keller soll. Alles schön und gut – aber weißt du, worüber viele nicht reden? Die Baufinanzierung.

Und das ist ein Problem. Denn egal wie schön dein Haus geplant ist: Wenn die Finanzierung wackelt, wackelt am Ende das ganze Projekt. Deshalb geht’s heute mal nicht um Ziegel oder Dielen, sondern um Zahlen, Zinsen und wie du dich langfristig absicherst.


1. Baufinanzierung: Warum sie kein lästiges Muss ist, sondern dein Fundament

Viele unterschätzen, wie wichtig eine durchdachte Finanzierung ist. Und ich meine damit wirklich durchdacht – nicht nur: „Passt grad so, die Bank hat’s genehmigt.“

Denn dein Kredit läuft oft 20, 30 oder sogar 35 Jahre. Wenn du hier Fehler machst, zahlst du sie – wörtlich – mit deinem Leben ab.

Was gehört zu einer soliden Finanzierung?

  • Eigenkapital: Je mehr, desto besser
  • Zinsbindung: Möglichst lang, vor allem in Niedrigzinsphasen
  • Tilgung: Lieber 3 % als 1 % – sonst wirst du nie fertig
  • Puffer: Für Nebenkosten, Unvorhergesehenes und die Nerven
  • Flexibilität: Sondertilgungen, Tilgungssatzwechsel, Anschlussfinanzierung

2. Die drei größten Denkfehler bei der Baufinanzierung

❌ Denkfehler 1: „Je länger die Laufzeit, desto besser“

Klingt logisch – niedrige Raten, mehr Spielraum. Aber Achtung: Du zahlst massiv drauf.

Beispiel:

  • 300.000 € Kredit
  • 2 % Zins
  • 1 % Tilgung → Laufzeit über 45 Jahre
  • 3 % Tilgung → Laufzeit unter 30 Jahre – und zigtausend Euro weniger Zinsen

❌ Denkfehler 2: „Zinsbindung? Mach ich 10 Jahre, das reicht“

Mag sein – aber nur, wenn du danach problemlos weiterfinanzieren kannst.
Wenn die Zinsen steigen, kann es richtig teuer werden.

❌ Denkfehler 3: „Die Bank weiß schon, was sie tut“

Ja – aber für sich, nicht für dich.
Die Bank ist kein Feind, aber auch nicht dein Finanzcoach. Ihre Angebote musst du selbst hinterfragen und vergleichen.


3. Was ein realistischer Finanzierungsplan beinhaltet

Wenn mich heute jemand fragt: „Was sollte in meiner Baufinanzierung unbedingt drin sein?“, sage ich:

Eigenkapital von mindestens 20–30 % (inkl. Kaufnebenkosten!)
Zinsbindung von mindestens 15 Jahren
Anfängliche Tilgung von mindestens 2,5–3 %
Puffer von 10–15 % der Baukosten (für Unvorhergesehenes – und das kommt!)
Option auf Sondertilgungen (z. B. 5 % jährlich ohne Strafkosten)
Möglichkeit zum Tilgungssatzwechsel (für mehr Flexibilität bei Gehaltsveränderung)

Und ganz wichtig: Einen realistischen Blick auf die eigene Lebensplanung. Kinder, Elternzeit, Jobwechsel, Pflegefälle, plötzliche Ausgaben – all das kann deine Zahlungsfähigkeit verändern.


4. Warum du dich nicht auf nur ein Finanzierungsangebot verlassen solltest

Viele gehen zur Hausbank, bekommen ein Angebot – und nehmen’s. Aber:

  • Die Unterschiede beim Effektivzins können riesig sein
  • Manche Banken bieten mehr Flexibilität als andere
  • Vermittler wie Interhyp, Dr. Klein, Hüttig & Rompf vergleichen für dich – kostenlos

Mein Tipp: Hol dir mindestens drei Angebote – und lies sie mit Verstand. Günstigster Zins heißt nicht automatisch bester Vertrag.


5. Anschlussfinanzierung – jetzt schon dran denken

Klingt nach Zukunftsmusik? Ist es auch. Aber eine gute Finanzierung denkt die Anschlussfinanzierung heute schon mit.

Stichwort: Forward-Darlehen
Du kannst dir schon Jahre vor Ablauf deiner Zinsbindung ein neues Darlehen zu aktuellen Konditionen sichern. Wenn die Zinsen dann steigen, bist du fein raus.


6. Mein Fazit: Dein Haus steht auf Zahlen – nicht auf Ziegeln

✔ Baufinanzierung ist kein lästiges Detail – sie ist das Fundament deiner Investition
✔ Gute Planung spart dir Zehntausende Euro über die Jahre
✔ Wer nur auf die Monatsrate schaut, übersieht die Risiken
✔ Hol dir Hilfe, lies das Kleingedruckte – und plane nicht für heute, sondern für die nächsten 30 Jahre

Mein Rat: Nimm dir für die Finanzierung mindestens genauso viel Zeit wie für die Küchenplanung – auch wenn’s nicht so sexy ist. Es zahlt sich am Ende aus.

Wie hast du deine Baufinanzierung angepackt? Oder stehst du noch ganz am Anfang? Ich bin gespannt auf eure Geschichten!

 

Baunebenkosten beim Hausbau: Die oft unterschätzte Kostenfalle

Du hast dein Traumhaus geplant, dein Budget kalkuliert, die Finanzierung steht – und plötzlich kommen da noch ein paar „kleine Posten“, die gar nicht so klein sind: die Baunebenkosten. Viele Bauherren erleben hier ihr blaues Wunder, weil sie diese Ausgaben anfangs schlicht vergessen oder unterschätzen.

In diesem Beitrag erkläre ich dir, was alles zu den Baunebenkosten gehört, mit welchen Beträgen du rechnen musst – und wie du vermeidest, dass dein Budget aus dem Ruder läuft.


1. Was sind Baunebenkosten überhaupt?

Die Baunebenkosten sind alle Kosten, die zusätzlich zum reinen Hausbau anfallen – also nicht für den Rohbau, die Fenster oder das Dach, sondern für alles drumherum: Planung, Genehmigung, Anschlusskosten, Versicherungen usw.

Typische Posten sind zum Beispiel:

  • Notar- und Grundbuchkosten
  • Grunderwerbsteuer
  • Erschließungskosten
  • Vermessung
  • Bodengutachten
  • Hausanschlüsse
  • Versicherungen
  • Baustrom, Bauwasser
  • Außenanlagen

Faustregel:
Die Baunebenkosten liegen meist bei 15–20 % der Bausumme – und das ist kein Kleingeld!


2. Die wichtigsten Baunebenkosten im Überblick

1. Notar und Grundbuchamt (ca. 1,5 % vom Kaufpreis)

  • Notarkosten für den Grundstückskaufvertrag
  • Gebühren für die Grundbucheintragung und die Eintragung der Grundschuld

2. Grunderwerbsteuer (3,5–6,5 % vom Kaufpreis, je nach Bundesland)

  • Fällig beim Kauf des Grundstücks (nicht auf den Bau selbst)
  • Beispiel: In NRW 6,5 %, in Bayern „nur“ 3,5 %

3. Erschließungskosten (5.000–15.000 €)

  • Anschluss an Straße, Wasser, Abwasser, Strom, ggf. Gas und Telekom
  • Achtung: Auch bei „voll erschlossenen Grundstücken“ können Zusatzkosten anfallen

4. Hausanschlüsse (10.000–20.000 €)

  • Für Wasser, Abwasser, Strom, Gas, Telekom
  • Die Anbieter verlangen oft Vorauszahlungen

5. Bodengutachten (500–1.500 €)

  • Pflicht bei fast allen Neubauten
  • Gibt Auskunft über Tragfähigkeit und mögliche Altlasten
  • Verhindert böse Überraschungen beim Aushub

6. Vermessung (1.000–3.000 €)

  • Amtliche Vermessung zur Grenzfeststellung oder Bauabsteckung

7. Baugenehmigung (0,5–1 % der Bausumme)

  • Abhängig von der Gemeinde und vom Umfang des Bauvorhabens

8. Baustrom & Bauwasser (1.000–2.500 €)

  • Wird oft unterschätzt – muss separat beantragt und installiert werden

9. Bauversicherungen (ein paar hundert Euro)

  • Bauherrenhaftpflicht
  • Feuerrohbauversicherung
  • Bauleistungsversicherung

10. Außenanlagen (Garten, Pflaster, Einfahrt etc.) – schnell 10.000 € oder mehr

  • Werden oft ganz vergessen, gehören aber dazu, wenn du kein Matschgrundstück willst

3. Beispielrechnung: Baunebenkosten bei einem 400.000-Euro-Haus

KostenpositionBetrag (ca.)
Notar & Grundbuch6.000 €
Grunderwerbsteuer (5 %)20.000 €
Erschließungskosten10.000 €
Hausanschlüsse15.000 €
Vermessung & Gutachten2.000 €
Baugenehmigung2.000 €
Baustrom & Bauwasser1.500 €
Versicherungen800 €
Außenanlagen15.000 €
Gesamt72.300 €

Du siehst: Da kommt ordentlich was zusammen – und das ganz ohne Küche, Möbel oder Umzugskosten.


4. Wie kannst du Baunebenkosten minimieren oder besser planen?

Frühzeitig Puffer einplanen: Rechne lieber mit 20 % der Bausumme als mit 10 %
Vertrag mit Bauträger genau prüfen: Was ist wirklich inklusive? Sind z. B. Hausanschlüsse enthalten?
Angebote vergleichen: Bei Hausanschlüssen und Versicherungen lohnt sich ein Preisvergleich
Kalkuliere Eigenleistungen realistisch: Man kann einiges selbst machen, aber nicht alles (z. B. Elektrik oder Gasanschluss)
Erkundige dich bei der Gemeinde: Manche Gebühren (z. B. Erschließung) lassen sich konkret vorab erfragen


5. Häufige Fehler – und wie du sie vermeidest

Den Außenbereich vergessen – Ein Haus ohne Terrasse, Wege oder Rasen ist kein Zuhause
„Schlüsselfertig“ falsch verstehen – Viele Anbieter schließen Hausanschlüsse und Außenanlagen aus
Puffer zu klein kalkulieren – 5.000 € extra reichen nicht, wenn gleich mehrere Posten teurer werden
Alles der Baufirma überlassen – Nicht blind unterschreiben, sondern selbst mitrechnen


6. Fazit: Baunebenkosten gehören ins Budget – nicht in die Überraschungsliste

✔ Die Baunebenkosten können schnell 50.000 bis 80.000 Euro ausmachen – je nach Projekt
✔ Ohne diese Kosten ist keine realistische Baufinanzierung möglich
✔ Wer gut plant und sich informiert, spart bares Geld und Nerven

Mein Rat: Fang bei der Finanzierung nicht beim Hauspreis an, sondern beim Gesamtpaket. Erst wenn du alle Nebenkosten auf dem Zettel hast, weißt du, was du dir wirklich leisten kannst.

Wie war das bei euch? Habt ihr die Baunebenkosten gut einkalkuliert – oder kam da noch die eine oder andere Überraschung? Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen!

 

Hauskauf vom Bauträger: Chancen, Risiken und worauf du achten musst

Viele denken beim Hauskauf direkt an das klassische Einfamilienhaus vom Architekten – individuell geplant, Stein auf Stein gebaut. Aber es gibt noch eine andere, oft günstigere Möglichkeit: Der Hauskauf vom Bauträger. Klingt nach „Rundum-sorglos-Paket“ – und das ist es manchmal auch. Aber nicht immer.

In diesem Beitrag zeige ich dir, wie der Kauf vom Bauträger abläuft, welche Vorteile und Fallstricke es gibt – und worauf du ganz genau achten solltest, bevor du unterschreibst.


1. Was heißt eigentlich „Hauskauf vom Bauträger“?

Beim Kauf vom Bauträger erwirbst du ein Haus (oder eine Wohnung), das noch nicht gebaut ist – oder gerade im Bau ist. Grundstück und Bauleistung kommen dabei aus einer Hand.

Du schließt einen notariellen Kaufvertrag, bezahlst in mehreren Raten – und bekommst am Ende ein fertiges Objekt übergeben.

Typische Beispiele:

  • Reihenhäuser oder Doppelhaushälften in Neubaugebieten
  • Eigentumswohnungen in Mehrfamilienhäusern
  • Schlüsselfertige Einfamilienhäuser auf standardisierten Grundstücken

2. Vorteile beim Kauf vom Bauträger

Keine Bauplanung nötig: Du musst dich nicht um Architekt, Statik oder Baugenehmigung kümmern – das erledigt alles der Bauträger.
Fester Preis (meistens): Du weißt schon vor Baubeginn, was es kostet – wenn du beim Vertrag gut aufpasst.
Geringerer Aufwand: Keine Handwerker suchen, keine Bauleitung übernehmen, keine Ausschreibungen
Zeitersparnis: Das Projekt ist oft schon in Planung oder im Bau – du musst nicht bei null anfangen
Ratenzahlung nach Baufortschritt: Du zahlst in Etappen – nicht alles auf einmal

Gerade für berufstätige Paare oder Familien ohne Bau-Erfahrung kann das sehr entspannend sein.


3. Aber: Es gibt auch Risiken

Kaum Einfluss auf die Planung: Änderungen sind nur in engem Rahmen möglich – und kosten oft extra.
Mangelhafte Bauqualität möglich: Der Bauträger beauftragt meist Subunternehmer – da kann es zu Qualitätsproblemen kommen.
Verzögerungen beim Bau: Lieferengpässe, Wetter oder Insolvenz des Bauunternehmers – all das kann den Zeitplan sprengen.
Intransparente Verträge: Nicht selten sind Verträge einseitig zugunsten des Bauträgers formuliert.
Abhängigkeit vom Anbieter: Du kannst dir weder Handwerker noch Materialien selbst aussuchen – Vertrauen ist Pflicht.

Mein Rat: Geh nie ohne rechtliche und bautechnische Prüfung in so ein Projekt. Ein unabhängiger Sachverständiger kann Gold wert sein.


4. So läuft der Kauf beim Bauträger ab

  1. Besichtigung und Auswahl eines Projekts
  2. Prüfung der Bau- und Leistungsbeschreibung
  3. Finanzierung klären – denn der Notarvertrag wird früh geschlossen
  4. Notarvertrag unterschreiben
  5. Eintragung im Grundbuch (Vormerkung)
  6. Zahlungen nach Baufortschritt (gemäß Makler- und Bauträgerverordnung)
  7. Abnahme der Immobilie und Schlüsselübergabe

Wichtig: Der Kaufpreis wird nicht auf einmal gezahlt, sondern in mehreren Teilbeträgen – z. B. 30 % bei Rohbaufertigstellung, 10 % bei Fenster und Dach, usw.


5. Worauf du unbedingt achten solltest

Baubeschreibung genau lesen: Was genau ist im Preis enthalten? Gibt’s z. B. Rollläden, eine Terrasse, wie sind die Böden ausgestattet?
Alle Sonderwünsche vertraglich festhalten: Auch kleine Änderungen können später teuer werden
Fertigstellungstermin mit Vertragsstrafe absichern: Wenn der Bau sich verspätet, willst du nicht auf Hotelkosten sitzen bleiben
Bonität des Bauträgers prüfen: Wie lange gibt es die Firma? Gibt es laufende Verfahren? Was sagen andere Käufer?
Bauüberwachung durch unabhängigen Gutachter: So erkennst du Mängel frühzeitig – und kannst sie direkt reklamieren
Rücktrittsrecht klären: Was passiert, wenn du doch zurücktreten willst oder der Bauträger insolvent wird?


6. Was steht im Bauträgervertrag?

Der Bauträgervertrag ist ein Mischvertrag – aus Kaufvertrag (für das Grundstück) und Werkvertrag (für das Haus).

Typische Inhalte:

  • Kaufpreis und Zahlungsplan
  • Bau- und Leistungsbeschreibung
  • Fertigstellungstermine
  • Regelung bei Baumängeln
  • Gewährleistung (meist 5 Jahre)
  • Übergabeprotokoll
  • Sonderwünsche und Aufpreise

Mein Tipp: Lass den Vertrag immer vor Unterzeichnung prüfen – idealerweise durch einen Fachanwalt für Baurecht.


7. Nach dem Einzug – was, wenn’s Mängel gibt?

Wenn nach dem Einzug Probleme auftauchen – Risse, feuchte Wände, schiefe Fenster – ist das erstmal ärgerlich, aber nicht das Ende der Welt.

Du hast in der Regel:

  • 5 Jahre Gewährleistung auf Mängel
  • Anspruch auf Nachbesserung
  • Bei schwerwiegenden Problemen ggf. Minderung oder Rücktritt vom Vertrag

Wichtig:

  • Mängel schriftlich anzeigen
  • Frist zur Beseitigung setzen
  • Alles dokumentieren (Fotos, Zeugen, Schriftverkehr)

Mein Rat: Nicht zögern – je früher du Mängel meldest, desto besser stehen deine Chancen.


8. Fazit: Hauskauf vom Bauträger – bequem, aber mit Kontrollpflicht

✔ Ideal für alle, die bauen wollen, aber keine eigene Bauleitung übernehmen möchten
✔ Du brauchst Vertrauen in den Anbieter – also gut prüfen!
✔ Vertrag, Bauqualität und Zahlungsmodalitäten müssen klar und fair geregelt sein
✔ Ein unabhängiger Experte kann dich vor teuren Überraschungen schützen

Mein Fazit: Bauträger können ein guter Weg zum Eigenheim sein – aber nur, wenn man nicht blind unterschreibt. Wer sich gut informiert und vorbereitet, kann hier viel Nerven (und Geld) sparen.

Wie sind eure Erfahrungen mit Bauträgern? Wart ihr zufrieden – oder habt ihr Lehrgeld bezahlt? Ich freue mich auf eure Berichte!

 

Grundschuld einfach erklärt – was steckt da eigentlich in meinem Kreditvertrag?

Wenn du eine Immobilie finanzierst, wirst du an einem Begriff nicht vorbeikommen: Grundschuld. Klingt erstmal technisch, fast wie etwas, das man gar nicht verstehen muss. Aber glaub mir – das solltest du. Denn die Grundschuld steht nach der Unterschrift nicht nur in deinem Kreditvertrag, sondern auch in deinem Grundbuch.

In diesem Artikel erkläre ich dir, was genau eine Grundschuld ist, wie sie funktioniert, was sie mit deiner Finanzierung zu tun hat – und worauf du achten solltest.


1. Was ist eine Grundschuld?

Die Grundschuld ist eine Sicherheit für die Bank, damit sie dir überhaupt ein Immobiliendarlehen gibt.

Konkret bedeutet das:
Wenn du den Kredit nicht mehr bedienen kannst, darf die Bank im schlimmsten Fall deine Immobilie zwangsversteigern – und sich aus dem Erlös ihr Geld zurückholen.

Wichtig: Die Grundschuld steht nicht für eine konkrete Schuld, sondern ist ein sogenanntes dingliches Recht an deiner Immobilie.


2. Unterschied zwischen Grundschuld und Hypothek

Früher war immer von der Hypothek die Rede. Heute wird in fast allen Fällen die Grundschuld verwendet.

Warum? Weil sie für die Bank flexibler ist.

MerkmalHypothekGrundschuld
Höhe ist an Darlehen gebundenJaNein (theoretisch unabhängig)
Sinkt mit jeder RückzahlungJaNein (bleibt konstant)
Heute noch üblich?NeinJa

Heißt für dich: Auch wenn du dein Darlehen schon zur Hälfte zurückgezahlt hast – die Grundschuld steht weiterhin in voller Höhe im Grundbuch, bis du sie löschen lässt.


3. Wie wird die Grundschuld im Grundbuch eingetragen?

Die Eintragung erfolgt über einen Notar und ist mit Kosten verbunden – meistens etwa 0,5 bis 1 Prozent der Grundschuldhöhe.

Ablauf:

  1. Nach der Kreditzusage bekommst du von der Bank eine Grundschuldbestellungsurkunde
  2. Diese wird vom Notar beurkundet und ans Grundbuchamt geschickt
  3. Nach der Eintragung kann die Bank das Geld auszahlen

Beispiel:

  • Du nimmst ein Darlehen über 300.000 € auf
  • Die Grundschuld wird über denselben Betrag im Grundbuch eingetragen
  • Bei Umschuldung oder Ablösung muss sie angepasst oder gelöscht werden

4. Was bedeutet „Grundschuld mit Brief“ und „ohne Brief“?

Im Kreditvertrag steht oft „Grundschuld mit Brief“ oder „ohne Brief“.

Was ist der Unterschied?

  • Mit Brief: Es wird ein offizielles Dokument („Grundschuldbrief“) erstellt. Die Bank kann den Brief verwenden, um Forderungen durchzusetzen.
  • Ohne Brief: Gilt als einfacher, günstiger, aber nicht ganz so flexibel bei der Übertragung.

Heute wird fast immer ohne Brief gearbeitet – es ist für alle Beteiligten unkomplizierter.


5. Muss ich die Grundschuld löschen lassen, wenn der Kredit abbezahlt ist?

Nein, musst du nicht. Aber du kannst – und solltest – darüber nachdenken.

Vorteile der Löschung:
✔ Du hast „reinen Tisch“ – kein Belastungseintrag mehr im Grundbuch
✔ Wenn du später verkaufen willst, gibt es weniger Rückfragen oder Bürokratie
✔ Du kannst das Grundstück unbelastet als Sicherheit für andere Zwecke verwenden

Nachteile der Löschung:
❌ Du musst wieder zum Notar und zahlen (ca. 300–500 €)
❌ Wenn du später nochmal finanzieren willst, musst du die Grundschuld neu eintragen lassen – und wieder zahlen

Mein Tipp:
Wenn du planst, in den nächsten Jahren nochmal umzuschulden, zu modernisieren oder zu investieren – lass die Grundschuld einfach drin. Man kann sie dann „wiederverwenden“.


6. Grundschuld bei der Anschlussfinanzierung – was passiert da?

Wenn du nach Ende der Zinsbindung zu einer anderen Bank wechselst, stellt sich die Frage: Was passiert mit der alten Grundschuld?

Du hast zwei Möglichkeiten:

1. Grundschuld löschen und neu eintragen

  • Du lässt die alte Grundschuld löschen
  • Die neue Bank bekommt eine neue Grundschuld
  • Das kostet Zeit und Geld (Notar & Grundbuchamt)

2. Grundschuld abtreten (kostengünstiger)

  • Die neue Bank übernimmt die bestehende Grundschuld (Abtretung)
  • Geht schneller und ist meist günstiger
  • Voraussetzung: Die neue Bank akzeptiert das

Mein Tipp: Frag bei der Anschlussfinanzierung nach, ob eine Abtretung möglich ist – das spart dir schnell ein paar hundert Euro.


7. Worauf solltest du achten?

Immer prüfen, welche Summe genau als Grundschuld eingetragen wird – manche Banken setzen mehr an als der Kreditbetrag, z. B. für Zinsen und Nebenkosten

Sorgfältig mit der Grundschuldbestellungsurkunde umgehen – sie ist wichtig und sollte sicher verwahrt werden (Notar hat meist auch eine Kopie)

Im Kaufvertrag prüfen, ob eine alte Grundschuld übernommen werden muss – nicht dass du fremde Altlasten übernimmst


8. Fazit: Grundschuld ist kein Hexenwerk – aber wichtig zu verstehen

✔ Die Grundschuld ist ein Sicherungsinstrument der Bank – kein Zeichen von Misstrauen
✔ Sie steht im Grundbuch und bleibt auch nach Rückzahlung bestehen, bis du aktiv löscht
✔ Bei der Anschlussfinanzierung kann sie übernommen werden – das spart Zeit und Geld
✔ Wer sie versteht, kann besser verhandeln und Überraschungen vermeiden

Mein Rat: Lies den Grundschuldeintrag im Vertrag nicht einfach nur durch – versteh ihn. Oder lass ihn dir in Ruhe erklären. Es ist dein Haus – und deine Verantwortung.

Habt ihr schon mal eine Grundschuld löschen lassen oder übernommen? Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen!